【小编碎碎】印刷手稿书籍-这在如今的数字时代仍旧存在。来自世界各地的大学生来到莱比锡学习书画刻印艺术和书籍装帧艺术。
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Bücher in Handarbeit herstellen – das gibt es auch im digitalen Zeitalter noch. Studenten aus aller Welt kommen dafür nach Leipzig, um das Handwerk an der Hochschule für Grafik und Buchkunst zu lernen.
Sprecher:

Die sächsische Stadt Leipzig ist für ihre alljährlich stattfindende Buchmesse, zu der Besucher aus aller Welt kommen, bekannt. Die Leipziger Messe ist nach der in Frankfurt am Main die zweitgrößte Buchmesse in Deutschland. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg musste sie ihren bis dahin ersten Platz an die Mainstadt abtreten. Die Tradition als Stadt des Buchdrucks und der Verlage reicht bis ins 17. Jahrhundert zurück. An der Hochschule für Grafik und Buchkunst – kurz HGB genannt – lernen Studierende aus aller Welt das Handwerk des Buchdrucks von Anfang an. Zu ihnen gehört auch Aurelia. Was hat die Schweizerin dazu veranlasst, zum Studium nach Leipzig zu kommen?
Aurelia:
„Ich hab’ halt vorher in ’ner Steindruckerei gearbeitet, und da habn mir schon viele Leute gesagt: Leipzig! Leipzig ist toll, weil das ist die Stadt des Buchdrucks, und die haben ’ne ganz tolle Schule mit ganz vielen Werkstätten. Ich hab’ mich auch nirgendwo anders beworben. Von daher, ja, waren das schon irgendwie so diese Werkstätten und diese Tradition, die hinter der Stadt steht, wofür ich mich entschieden hab’.“
Sprecher:
Für Aurelia stand von Anfang an fest, dass sie hier studieren will. Sie verbindet mit Leipzig die Tradition des Buchdrucks, oder, wie sie es bildlich ausdrückt, die Tradition steht hinter der Stadt. Vor Beginn ihres Studiums hatte sie bereits zwei Ausbildungen hinter sich, darunter eine in einer Steindruckerei. Die Voraussetzungen waren somit gut. Denn die Technik der Lithografie, des Steindrucks, weist gewisse Parallelen zum Buchdruck auf. Die zu druckenden Texte oder Bilder werden seitenverkehrt in einen Stein eingeritzt oder aufgemalt. Der Stein wird dann unter eine Presse gelegt und Text oder Bild auf Papier gedruckt. Beim traditionellen Buchdruck werden – vereinfacht gesagt – die zu druckenden Buchstaben in eine Druckform gelegt und dann von einer Presse auf Papier gepresst. An der HGB existiert noch immer eine riesige Sammlung, ein Fundus, an alten Formen und Pressen. Oliver Klimpel, Professor für Systemdesign an der Hochschule, ist ganz begeistert:
Oliver Klimpel:
„Wir haben hier ’n ganz beachtlichen Bestand von Bleilettern und auch Holzbuchstaben. Hier ist jetzt Schrift wirklich noch Körper, das heißt, jeder Buchstabe hat ’n gewisses Gewicht. Das ist im Prinzip ’ne Möglichkeit, noch mal ’n Blick in die Geschichte zu werfen. Hier kann man das in die Hand nehmen, und hier kann man das erst mal verstehen, wie das funktioniert. Was sind sozusagen auch die Prozesse des Machens und worin unterscheiden die sich zu denen, die wir heute benutzen.“  
Sprecher:
Der traditionelle Buchdruck bestand aus mehreren Schritten. Zu den ersten Schritten gehörte das Setzen der Buchstaben, der sogenannten Lettern, aus Blei oder Holz in eine Druckform. Besonders die Bleilettern waren schwer. Um zu verstehen, wie das Buch überhaupt entstanden ist und welchen Wert es hat, drucken die Studierenden tatsächlich noch Bücher selbst. Sie setzen die Lettern, die auch Schriftkörper genannt werden, per Hand. Die Studienklassen sind klein. Pro Jahr und Studiengang werden nur zehn bis 15 Studierende an der traditionsreichen Hochschule aufgenommen. Die Zahl der Bewerber liegt deutlich höher. Während die Studierenden im ersten Jahr noch allgemeine Grundlagen aus allen Bereichen der Hochschule kennenlernen, also auch Malerei, Fotografie und Design, folgen danach zwei Semester fachspezifische Grundkurse im jeweiligen Studiengang. Im Hauptsemester spezialisieren die Studenten sich dann auf verschiedene Bereiche der Buchkunst wie zum Beispiel Schrifttypen, die sogenannte Typografie, oder Illustration. Aurelia entschied sich für den Bereich der Schrift. Warum?
Aurelia:
„Schrift ist für mich immer noch sehr mit ’nem Handwerk verbunden. Also, egal ob man jetzt per Hand zeichnet oder schreibt oder das am Computer macht. Da sind ganz viele Regeln dahinter, die man kennen muss, und die hätte ich ohne mein Studium mir nicht erarbeitet.“ 
Sprecher:
Bei der Schriftkomposition und bei der Typografie gibt es bestimmte Regeln. Und diese kennenzulernen, sie für sich zu erarbeiten, war für Aurelia wichtig. An der Hochschule werden alte, klassische Herstellungsformen des Buchdrucks mit neuen, digitalen Formen kombiniert. Die Studierenden probieren aus, wie Bücher in kleinen Auflagen trotzdem ihr Publikum finden. Sie überlegen, wo es sogenannte Nischen gibt, in denen das Buch überleben kann – sei es als Kunstobjekt oder auch als industriell gefertigtes Produkt mit einer bestimmten Auflagestärke. Professor Klimpel sieht sich und seine Hochschule da in einer gewissen geschichtlichen Tradition und Verantwortung.
Oliver Klimpel:
„Wir haben aus der Geschichte heraus ’ne besondere Expertise darin, was Büchermachen angeht. Und das zeichnet sich sozusagen auch immer noch in dem Namen des Studiengangs ab. Im Endeffekt ist es ’n Diplom-Studiengang, der über fünf Jahre stattfindet – das ist ja auch was Besonderes. ‚Buchkunst’ ist sozusagen als Begriff ’n bisschen irreführend, weil da natürlich irgendwie auch so ’ne althergebrachte Idee von dem meisterlich gemachten Buch forciert [wird]. Und wir interpretieren das natürlich auch neu.“
Sprecher:   
Die HGB wurde schon 1764 als „Akademie für Zeichnung, Malerei und Architektur“ gegründet und gehört zu den ältesten Hochschulen Deutschlands. Somit ist, wie es Professor Klimpel formuliert, ein Fachwissen, eine Expertise, vorhanden. Allerdings sei der Begriff der Buchkunst etwas missverständlich, irreführend. Er unterstütze, forciere, noch den Gedanken, dass Bücher so hergestellt würden wie in früheren Zeiten. Letztendlich gehe es aber darum zu vermitteln, wie ein Buch hergestellt wurde und dass es heutzutage als wichtige Ergänzung zu digitalen Informationsquellen wie Internet oder Film dient. Professor Klimpel sieht die Studienabgänger der Leipziger Hochschule gut gerüstet für einen Job – allerdings als Freiberufler, ohne feste Anstellung, die in kleinen Arbeitseinheiten und in verschiedenen Bereichen, Metiers, arbeiten:
Oliver Klimpel:
„Es gibt ’ne große Tendenz, freiberuflich zu arbeiten und sozusagen auch das Unternehmerische in ’ner kleinen Unit halt sozusagen auch in die Hand zu nehmen, sowohl im Kulturbereich, aber auch in anderen Metiers: Eigenes Büro aufmachen ist auf jeden Fall nicht untypisch für die Studierenden, wenn die hier rausgehen." 

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