Anna: Hallo! 
Ardhi: Servus beinand. Diese Folge heißt: 
Anna: „Oktoberfest früher und heute“. 
 
【(Gesang im Bierzelt) 
Ein Prosit, ein Prosit der Gemütlichkeit!】
 
Anna: Das war eine bayerische Blaskapelle. Sie spielt auf dem Oktoberfest. Einmal im Jahr findet in München das größte Volksfest der Welt statt. 
Ardhi: Das erste Oktoberfest war 1810. Damals war die Hochzeit vom späteren bayerischen König Ludwig I. mit Prinzessin Therese. 
Anna: Weil das also ein traditionelles Fest ist, tragen viele Leute auch heute noch traditionelle bayerische Kleidung. 
Ardhi: Die traditionelle Kleidung einer bestimmten Gegend nennt man: „die Tracht“. Die bayerische Tracht sieht so aus: 
Anna: (wie bei einer Modenschau) Der bayerische Mann trägt eine Hose aus sandbraunem Leder. 
Ardhi: Leder ist die Haut von Tieren. 
Anna: Die Hose geht bis knapp übers Knie, kann aber auch kürzer sein. Dazu trägt der echte Bayer Wollstrümpfe in Naturweiß und ein weißes Hemd. 
Ardhi: (fährt im gleichen Tonfall fort) Die bayerische Frau trägt ein Dirndl. Das ist ein Kleid ohne Ärmel, bevorzugt in den Farben flieder, marineblau, rosé oder flaschengrün. Unter dem Kleid trägt sie eine weiße Bluse mit Spitzen … 
Anna: … und einem sehr tiefen Dekolleté. 
Ardhi: Na ja, wenigstens heute. Das Dekolleté ist, glaube ich, nicht so sehr traditionell. 
Anna: (warnend) Aber Vorsicht! Nicht jede Frau, die ein Dirndl trägt, ist eine Bayerin. Auch viele Touristinnen tragen auf dem Oktoberfest ein Dirndl. 
Ardhi: Also, ich finde das sehr schön … 
Anna: Ja? 
Ardhi: Ja … ähm … weil … sie lernen ja so das Land viel besser kennen … von innen … sozusagen … 
Anna: (ironisch) Es ist schön, dass dir die Touristinnen … äh dass dir der Tourismus so wichtig ist. Vielleicht solltest du Reiseleiter werden. 
Ardhi: Eine gute Idee. Jedenfalls: eine echte Bayerin erkennt man heute nur noch an der Sprache. Und das klingt dann so: 
 
【Bayerin: Also, heit samma do, weil ma mit de Enkelkinder Karussell fahren wollen, seit um halbe elfe. Und dann war ma beim Antnessen und jetzt fahrn ma no oan, zwoamal und dann gemma wieda hoam.】
 
Ardhi: Sie hat gesagt: Wir sind hier, weil wir mit den Enkelkindern Karussell fahren wollen. 
Anna: „Die Enkelkinder“, das habe ich verstanden! Das sind die Kinder von ihren Kindern.
Ardhi: Ja? Was hat sie denn noch gesagt? 0,5 pt Zeilenbreite)
Anna: Sie hat gesagt: „Wir waren beim Antnessen.“ 
Ardhi: Und was heißt das? 
Anna: Ähm … 
Ardhi: Na, Das isst du doch auch gerne. Ein Tier, das auf dem Wasser lebt ... 
Anna: Ach, Ente. Sie haben gebratene Ente gegessen! 
Ardhi: Genau. Ein traditionelles Essen. 
Anna: Die Karussells sind jedenfalls nicht mehr traditionell. Die sind ganz modern, voller Hightech. 
Ardhi: Es gibt aber auch ganz alte Karussells auf dem Oktoberfest. Marions Mutter stellt uns jetzt eins vor. Wie alt ist es?