Viele EU-Bürger haben die Europawahl genutzt, um ihren Protest auszudrücken: EU-kritische und rechtsextreme Parteien bekamen viele Stimmen. Doch die Mehrheit der Wähler hat für die EU gestimmt.‎

Vom 22. bis zum 25. Mai 2014 haben die Bürger der 28 EU-Mitgliedstaaten ein neues Europaparlament gewählt. Am Abend des 25. Mai stand das Ergebnis weitgehend fest: Gewonnen hat die konservative Europäische Volkspartei mit 28,2 Prozent der Stimmen. Zweitstärkste Kraft wurden die Sozialdemokraten, gefolgt von den Liberalen und den Grünen. Die Wahlbeteiligung unter den 400 Millionen Wahlberechtigten war gering: Sie lag bei nur 43,1 Prozent.

Neben den etablierten Parteien schafften es auch viele Abgeordnete ins Parlament, die gegen die EU sind. Rechte Parteien bekamen insgesamt etwa 18 Prozent der Stimmen. Martin Schulz, Spitzenkandidat der Sozialdemokraten sagte: „Das ist ein schlechter Tag für Europa, weil Rechtsextreme, Fremdenhasser und Neo-Nazis in vielen Staaten zugelegt haben.“

Für Aufregung sorgte vor allem der Erfolg des rechtsextremen Front National unter Marine Le Pen in Frankreich. Die Partei gewann mit 25 Prozent die Wahl und wird mit über 20 Abgeordneten im Europaparlament vertreten sein. Die regierenden Sozialisten von Präsident François Hollande bekamen nur 13,9 Prozent der Wählerstimmen. Auch in Großbritannien, Dänemark, Irland, Bulgarien und Griechenland wählten die meisten Wähler Parteien, die nicht in den Regierungen der jeweiligen Länder vertreten sind.

Aber nicht in allen EU-Staaten haben die Menschen bei der Wahl versucht, ihren Regierungen einen Denkzettel zu verpassen: In Ländern wie Deutschland, Österreich, Italien, den Niederlanden, Rumänien und Polen gewannen Regierungsparteien die Wahl. Und auch das ist in Europa möglich: In Zypern gewann eine pro-europäische Partei, die für die harten Sparmaßnahmen im Land ist.

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