Ein eigenes Computerspiel entwickeln? Seiner Kreativität freien Lauf lassen? Nur wie? Wer alles hierfür Notwendige lernen will, kann sich an der Mediadesign Hochschule in Düsseldorf bewerben – Fachbereich „Gamedesign“.

Sprecher:
Die Zeiten, in denen ein paar Computerfreaks mit einfachsten Mitteln Videospiele erfunden haben, sind lange vorbei. Inzwischen arbeiten Hunderte Menschen an einem einzigen Spiel: Programmierer, Designer, Zeichner, Musiker, Autoren, Sprecher. Manche Computerspiele haben einen höheren Produktionsaufwand und sind teurer als ein Hollywoodfilm. Und oft bringen sie auch mehr Gewinn. Weil mittlerweile überall gespielt wird – zu Hause, auf Tablets, Mobiltelefonen und im Internet –, wächst die „Gaming“-Branche. Um die Nachfrage nach „Gamedesignern“ befriedigen zu können, bildet unter anderen die Mediadesign Hochschule in Düsseldorf jedes Jahr Studentinnen und Studenten hierzu aus. War früher der Anteil der männlichen Studenten in dem Bereich höher, haben mittlerweile auch Frauen das „Gamedesign“ für sich entdeckt. Linda Breitlauch, Professorin an der Mediadesign Hochschule, meint, das habe einen Grund:

Linda Breitlauch:
„Es geht hier nicht nur um das nerdige Hacken oder reine Technologie. Sondern ‚Gamedesign‘ umfasst ja ‘ne ganze Spanne. Und davon abgesehen: Auch das Klischee, dass Frauen nicht gerne programmieren, stimmt ja gar nicht. Und da sind ganz viele Mädels, die anfangen und zuerst sagen: ‚Ach, ich mach was mit Grafik‘ u nd merken dann aber plötzlich, dass sie Programmierung eigentlich viel toller finden.“

Sprecher:
Computerspiele zu entwickeln, ist nach Ansicht von Linda Breitlauch immer noch mit Vorurteilen, mit Klischees, verbunden. Dazu gehört etwa, dass es sich bei den Spiele-Entwicklern um Nerds handelt, also Computerfans, die tagein tagaus nur mit dem Programmieren beschäftigt sind, aber kaum soziale Kontakte haben. Für das Verhalten der Computerfans verwendet Linda Breitlauch den Begriff „hacken“ in seiner ursprünglichen Bedeutung, nämlich sich intensiv mit der Technik zu beschäftigen. In der Alltagssprache wird der Begriff inzwischen eher für das Eindringen in fremde Computernetze verwendet. „Gamedesign“ erstreckt sich laut Linda Breitlauch aber auch über mehr Bereiche als nur die reine Programmierung, er umfasst eine ganze Spanne. Außerdem stimmt ihrer Meinung nach das Vorurteil nicht mehr, dass Frauen kein Interesse an Technik haben. Ein Beispiel ist Bea. Nach ihrem Abschluss als Betriebswirtin stellte sie fest, dass es ihr keinen Spaß machen würde, in dem Beruf zu arbeiten. Sie bewarb sich deshalb an der Düsseldorfer Hochschule. Denn sie war von etwas fest überzeugt:

Bea:
„Wenn man sich wirklich für etwas interessiert, und man weiß, wofür man etwas macht, dass man auf dieser Basis dann eben motivierter ist, auch mal etwas anzugehen, wo man erst mal etwas scheu drauf reagiert. Okay, Programmieren ist immer noch das Härteste für mich, ganz klar. Aber weil man da eben auch die Ergebnisse dann sieht, ist es einfach etwas anderes als in Mathematik in der Schule, wo man gedacht hat: ‚Okay, wofür? Für meine gute Note am Schluss, oder was?‘“

Sprecher:
Obwohl sie für Technik und Mathematik gar nicht so viel übrig hatte, entschied sich Bea dafür, „Gamedesign“ zu studieren. Sie wusste, wofür sie es macht, denn hier war es ganz anders als in der Schule, wo sie allein für sehr gute Noten arbeitete. Hier sah man das Ergebnis. Und deshalb wagte sie sich an einen Bereich, vor dem sie eigentlich etwas Angst hatte, auf den sie scheu reagierte. Sie ging die Sache an. Ihr Kommilitone Lukas hat auf einem anderen Weg zum „Gamedesign“-Studium gefunden, wie er erzählt:

Lukas:
„Ich hab halt überlegt, Architektur oder so was in die Richtung zu machen. Aber da ich auch immer gerne Geschichten erfinde, kann man das halt ganz gut zusammen, weil ‚Gamedesign‘ da muss man eben sich Geschichten ausdenken, man muss natürlich dann für Sound sorgen, und man muss für Videos eventuell sorgen, man muss Charaktere entwickeln, man muss Welten quasi erfinden, Level bauen. Man hat ein sehr breites Spektrum, wo man seine Kreativität ausleben kann.“

Sprecher:
Für Lukas ist die Vielfalt der kreativen Möglichkeiten, das breite Spektrum, ausschlaggebend. Er kann in dem Studiengang alles das verwirklichen, was er gerne macht. Er kann sich ausleben. Beispielsweise seine Vorliebe, Geschichten zu erzählen. Er kann die verschiedenen virtuellen Personen, die Charaktere, ebenso erfinden und weiterentwickeln wie die Umgebung, die Welten, in denen sie sich bewegen. Auch unterschiedliche Schwierigkeitsgrade, Levels, einzubauen, fordert ihn heraus. Im Unterricht wird auch schon mal gespielt, und zwar aus einem ganz bestimmten Grund, wie Linda Breitlauch sagt:

Linda Breitlauch:
„Die müssen das knallhart auseinandernehmen: ‚Was ist gut daran? Was ist schlecht daran? Was funktioniert gut, was nicht? Wie könnte man das besser machen? Kann man daraus was lernen, mitnehmen, oder was auch immer?“ 

Sprecher:
Für die Professorin dient das Spielen eines Computerspiels im Unterricht einem Zweck: sich kritisch mit diesem auseinanderzusetzen. Sie fordert die Studierenden auf, schonungslose, knallharte, Kritik zu üben. Vorteile und Nachteile sollen benannt werden. Das gesamte Spiel wird – im übertragenen Sinn – in seine Einzelteile zerlegt, auseinandergenommen. Die Berufschancen für „Gamedesign“-Absolventen sind hervorragend. Ausgebildete Entwickler werden dringend gesucht. Hilfreich ist zudem nach Aussage von Linda Breitlauch, mit seinem Spiel einen Preis wie den deutschen Computerspielpreis zu gewinnen:

Linda Breitlauch:
„Die Studenten, die den deutschen Computerspielpreis gewonnen haben, die haben eben ein Spiel zusammen entwickelt und haben sich damit komplett als Team beworben und sind auch fast als komplettes Team in einem Unternehmen aufgenommen worden. Die haben da zwar nicht ihr Spiel weiterentwickelt, aber sie haben damit sozusagen sich ‘ne Visitenkarte geschaffen.“

Sprecher:
Der deutsche Computerspielpreis wird seit 2009 jährlich in unterschiedlichen Kategorien vergeben. Im Jahr 2010 erhielt ein Studententeam der Düsseldorfer Mediadesign Hochschule den Preis für das Spiel „Night of Joeanne“. Der Erfolg bedeutete, dass man einen Namen hatte. Er war für das Entwicklerteam – im übertragenen Sinn – eine Visitenkarte. Und die Preistrophäe, die in der Hochschule in der Vitrine steht, ist sicher ein Antrieb für künftige Studentinnen und Studenten, ihrer Kreativität keine Grenzen zu setzen.

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