Spionageskandale verschlechtern aktuell die Beziehung zwischen den USA und Deutschland. Experten glauben aber nicht, dass das Verhältnis lange gestört wird. Denn in den letzten 70 Jahren gab es viele Höhen und Tiefen.

Das Verhältnis zwischen den USA und Deutschland ist zurzeit nicht gut. Erst gab es Skandale, weil Millionen deutscher Bürger von der NSA abgehört wurden. Dann kam heraus, dass es in den deutschen Geheimdiensten Mitarbeiter gibt, die für die USA spionieren. Jetzt hat die Bundesregierung einen CIA-Vertreter aufgefordert, das Land zu verlassen. So etwas gab es noch nie. Allerdings hatte das deutsch-amerikanische Verhältnis seit 1945 schon immer Höhen und Tiefen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war Deutschland zerstört und auf Hilfe angewiesen. Die USA bauten Deutschland nicht nur wirtschaftlich wieder auf. Sie waren auch seit den 1950er Jahren mit Rock 'n' Roll-Musik und Filmstars wie James Dean ein Vorbild für deutsche Jugendliche. Als Kennedy 1963 in Berlin eine historische Rede hielt, war die Beliebtheit Amerikas in Deutschland so groß wie nie.

Erst der Vietnamkrieg änderte dies. Fernsehbilder von Napalm-Bomben empörten die Menschen. Udo Hebel, Professor für Amerikastudien, erklärt: „In den Fünfzigern war Amerika als Identifikationsfolie gegen die verstaubte Gesellschaft der Bundesrepublik sehr positiv besetzt. In den sechziger Jahren änderte sich das, da stellten die Deutschen sich gegen das hässliche Gesicht der USA.“

Seitdem hielten nicht wenige in Deutschland die USA für einen imperialistischen Staat. Gleichzeitig bestanden aber auch positive Vorstellungen von den USA fort. Und mit diesen Schwankungen ging es weiter: Dem Mitgefühl nach den Anschlägen 2001 folgte 2003 die Empörung über den Einmarsch der USA in den Irak. Deshalb macht sich Hebel heute auch wenig Sorgen: „Es ist wichtig zu sehen, dass es eben eine Geschichte von Ups und Downs ist, und das heißt, es kann aus der augenblicklichen Delle wieder nach oben gehen.“

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