Für die meisten sind 500.000 Euro schon sehr viel Geld, für einige dagegen ist das nicht genug: für Menschen, die ihr Glück in einem Spielcasino suchen. Auf den ganz großen Gewinn hofft dort jeder – auch beim Poker.

„Ja, renn nur nach dem Glück. Doch renne nicht zu sehr, denn alle rennen nach dem Glück. Das Glück rennt hinterher …“

Wer kennt ihn nicht: den Wunsch nach dem schnellen Geld? Einmal Lotto spielen und alle finanziellen Sorgen loswerden oder arm ins Spielcasino gehen und reich wiederherauskommen. Seit dem 17. Jahrhundert gibt es in europäischen Städten Spielcasinos oder Spielbanken, also öffentlich zugängliche Gebäude für Glücksspiel. Der Begriff „Casino“ ist eine Entlehnung aus dem Italienischen und bezeichnete ursprünglich ein Gebäude, in dem man sich zu einem geselligen Beisammensein traf. In jedem Casino findet man neben vielen Spielautomaten auch Spieltische, an denen unter anderem traditionelle Glücksspiele wie Roulette, Black Jack und Poker gespielt werden. Poker galt lange als ein Glücksspiel, das zwielichtige Gestalten in verrauchten, schmuddeligen Räumen spielten. Doch die Zeiten haben sich geändert. Der „Geheimagent seiner Majestät“, James Bond, spielt Poker. In Deutschland löste 2011 der Pokerspieler Pius Heinz einen wahren Boom aus, nachdem er im US-amerikanischen Spielerparadies Las Vegas die Weltmeisterschaft und 8,7 Millionen US-Dollar gewonnen hatte. Auch die Medien tun ihr Übriges dazu, das Interesse an dem Kartenspiel zu erhöhen, schildert Hans Bergmann, stellvertretender Bereichsleiter eines Casinos in Deutschland:

„Mittlerweile berichten ja Fernsehsender in Deutschland regelmäßig von verschiedenen Pokerturnieren. Viele möchten das Pokerspiel dann live im Casino erleben. Das Spiel lässt sich schnell erlernen. Die Spielregeln sind bei der populärsten Pokervariante ‚Texas Hold’em‘ relativ einfach. Es gibt aber eine unendliche Zahl an Situationen, in die sie als Spieler geraten können. Erfahrungswerte sind da schon sehr hilfreich. Empfehlenswert ist ein Einstieg an einem ‚Beginners’ Table‘ mit einem niederen Limit.“

Wer die Atmosphäre beim Pokern direkt erleben möchte, geht ins Spielcasino und schaut sich ein Turnier nicht nur im Fernsehen an. Wer mag, kann auch selbst pokern. Hans Bergmann meint, das Kartenspiel sei für Anfänger leicht erlernbar. Allerdings sollte man sich dann zunächst an einen entsprechenden Tisch, ein „Beginners’ Table“, setzen. Dort sollte man mit einem geringen Einsatz beginnen. Man sollte mit einem niederen Limit einsteigen. Es gibt mehr als einhundert verschiedene Pokervarianten. Eine davon ist Texas Hold’em, die laut Hans Bergmann sehr verbreitet, ist. Dabei deckt die Spielerin beziehungsweise der Spieler fünf „Gemeinschaftskarten“, sogenannte „community cards“, auf und fügt sie zu den beiden verdeckten Karten, die sie oder er in der Hand hält, dazu. Aber auch bei diesem nicht so schwierig zu erlernenden Pokerspiel zählt Erfahrung – oder wie Hans Bergmann formuliert: Erfahrungswerte sind hilfreich. Hinzu kommen aber noch andere wichtige Fähigkeiten, Bausteine:

„Ja Bluffen gehört natürlich dazu. Ein gutes Blatt vortäuschen und mit etwas Glück den Pot gewinnen. Aber Bluffen ist nur ein Baustein. Erfolgreiche Pokerspieler verfügen über weitere Eigenschaften wie zum Beispiel Geduld beim Warten auf günstige Karten. Oder Selbstdisziplin zum Abwerfen der Karten, wenn sich das Blatt nicht in gewünschter Weise entwickelt. Und ein bisschen Menschenkenntnis.“

Hans Bergmann definiert mehrere Eigenschaften, die sehr gute Pokerspielerinnen und Pokerspieler neben ihrer Erfahrung auszeichnet: Geduld, Menschenkenntnis und die Fähigkeit, bluffen zu können. Der Begriff, der auch in der Umgangssprache für ein entsprechendes Verhalten steht, bedeutet, dass man den anderen bewusst täuscht, in die Irre führt. Wer beim Pokern blufft, täuscht ein gutes Blatt vor, tut so, als ob er die besten Karten hat. Er lässt sich auch nicht anmerken, wenn er Karten bekommen hat, die günstig sind, also ihn einem Sieg näher bringen. Außerdem ist wichtig, sich zu kontrollieren, Selbstdisziplin zu üben, und die Karten in bestimmten Situationen nicht zu spielen, wie Hans Bergmann sagt, sie abzuwerfen. Und derjenige, der am besten geblufft hat, gewinnt den Pot, das eingesetzte Geld aller Mitspieler. Das ist entweder reales Geld, das in der Mitte des Spieltischs liegt, oder Plastikgeld, sogenannte Chips. Den Gegenwert erhält man nach Ende des Spiels. Auch der Weltmeister von 2005 im Onlinefußball, Michael Oprèe, ist begeisterter Pokerspieler. Er begründet warum:

„Ja halt, die ganze Szenerie, also mal bluffen, mal ‘n gutes Blatt haben und trotzdem bluffen, wenn man mal ancheckt und dann noch mal reraised. Also, es gibt halt so ‘n paar taktische Raffinessen, und das ganze Spiel find ich halt sehr, sehr interessant.“

Die Atmosphäre am Spieltisch, die Szenerie, ist für Michael Oprée faszinierend. Dazu gehört das „Checken“, was in der Pokersprache so viel heißt wie „schieben“. Checkt ein Spieler, gibt er das Spiel einfach weiter, ohne selbst Geld zu setzen. Das kann er auch, wenn er ein gutes Blatt hat. Es ist dann eine taktische Raffinesse, etwas, dass besonders klug durchdacht ist. Den Einsatz erhöhen, zu „raisen“, kann man dann später noch. Pokern wird längst nicht mehr nur von Männern gespielt. Auch Frauen haben Spaß daran bekommen. Und sie gelten bei den Männern als besonders unberechenbar, da sie hervorragende Schauspielerinnen sind. Egal ob Mann oder Frau: Pokerspieler sind Meister im Verbergen ihrer wahren Gefühle. Hinter dem sprichwörtlich gewordenen „Pokerface“ arbeitet der Verstand aber fieberhaft. Jede beziehungsweise jeder hat natürlich das beste Blatt – oder tut jedenfalls so. Ob es stimmt, ist oft nicht leicht herauszubekommen.

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