China verfügt über ein großes Territorium, wo zahlreiche Nationalitäten leben. Betrachtet man die Städte in China genauer, so erkennt man viele Besonderheiten. Die Hauptstadt Beijing in Nordchina zeigt sich majestätisch, Shanghai an der chinesischen Ostküste präsentiert sich als Wirtschaftszentrum, und Lhasa ist wegen seiner atemberaubend schönen Landschaft und den auffallenden nationalen Eigenheiten der Tibeter in Westchina bekannt. Als "Frühlingsstadt" präsentiert sich dagegen die Stadt Kunming in Südchina. Wie schöne Perlen schmücken die Städte das 9,6 Millionen qkm große Territorium Chinas.

Bis heute sind in China insgesamt 137 Städte als "ausgezeichnete Touristenstädte" ausgewiesen, dazu zählen Shanghai, Beijing, Tianjin, Chongqing und Shenzhen ebenso wie Hangzhou, Dalian, Nanjing, Xiamen, Guangzhou und Chengdu. Die Städte Shenyang, Qingdao, Ningbo, Xi'an und Harbin sowie Jinan, Changchun und Lhasa gehören natürlich auch dazu. Bekannt für ihre geschichtliche oder kulturelle Bedeutung sind Städte wie Harbin, Jilin, Zhengzhou, Zhaoqing, Liuzhou und Qingdao.


Beijing

Beijing ist die Hauptstadt Chinas und auch das politische und kulturelle Zentrum des Landes. Die Stadt befindet sich im Norden der nordchinesischen Ebene. Von der geographischen Lage betrachtet liegt Beijing auf dem gleichen Breitengrad wie die italienische Hauptstadt Rom und die spanische Hauptstadt Madrid. In der Region Beijing herrscht ein Kontinentalklima der gemäßigten Zone. Die Winter sind länger als die Sommer, Frühling und Herbst sind dagegen kurz und trocken. Die jährliche Durchschnittstemperatur liegt bei 11,8 Grad Celsius.

Die Stadt Beijing ist bereits mehr als 3000 Jahre alt. Während der Frühlings- und Herbstperiode (770 bis 221 v.Chr.) erklärten die Lehnsfürsten Beijing zur Hauptstadt ihres Fürstentums. Während der Qin- und Han-Dynastie sowie der Periode der Drei Reiche kam Beijing eine wichtige strategische Stellung in Nordchina zu. In der Jin-Dynastie wurde Beijing erstmals zur Hauptstadt des Landes. Auch in der Yuan-, Ming- und Qing-Dynastie war Beijing die Hauptstadt des Reiches. Insgesamt haben 34 chinesische Kaiser das Land von Beijing aus verwaltet.

Seit der Gründung der Volksrepublik China und insbesondere seit Beginn der Reform- und Öffnungspolitik vor über 20 Jahren hat Beijing täglich neue Veränderungen erfahren. Immer mehr moderne Gebäude prägen die Skyline der Stadt, und die Kontakte nach außen werden auch ständig ausgebaut. Heutzutage steht Beijing auf gleichem Rang mit anderen internationalen Metropolen. Die geschichtliche Tradition der Stadt wurde perfekt mit einem modernen Antlitz verbunden, was zahlreiche Touristen aus aller Welt anzieht. Jährlich reisen mehrere Millionen Touristen aus dem In- und Ausland nach Beijing.

Aufgrund seiner langen Geschichte verfügt Beijing über zahlreiche Kulturschätze und Sehenswürdigkeiten. Die Touristen können die Große Mauer, die Verbotene Stadt oder kaiserliche Gärten wie den Sommerpalast, den Beihai-Park, die Duftberge und den Himmelstempel besuchen. Die schönen Gartenlandschaften und majestätischen Bauten von Beijing ziehen viele Besucher in ihren Bann. Die Touristen mit Interesse für die alte chinesische Kultur können in der chinesischen Hauptstadt Beijing Aufführungen der Beijing Oper besuchen. Besucher mit Geschichtsinteressen können ehemalige Residenzen von Persönlichkeiten der chinesischen Geschichte besichtigen und dabei interessante Anekdoten über diese Personen erfahren. In den unzähligen Museen von Beijing können politische, wirtschaftliche sowie wissenschaftlich-technische und militärische Interessen befriedigt werden. Und in der Umgebung von Beijing können die Touristen schöne Landschaften bewundern.

Die chinesische Regierung hat verschiedenen Touristenattraktionen in die oberste Klasse, die 4A-Klasse eingeordnet. In Beijing gehören dazu der Himmelstempel, die Ming-Gräber, der Sommerpalast, das Beijinger maritime Aquarium und die Große Mauer bei Badaling. Außerdem zählen dazu der Beihai-Park, der Jingshan-Park, der Garten der chinesischen Nation, das chinesische Museum für Wissenschaft und Technik, der Beijinger Zoo und der Beijinger Botanische Garten.

Xi'an

Xi'an ist die Hauptstadt der chinesischen Provinz Shaanxi in Nordwestchina. Die ehemalige Kaiserstadt gilt heute als politisches, wirtschaftliches und Verkehrszentrum im Nordwesten Chinas sowie in den Binnenlandsprovinzen.

Xi'an war wie die Städte Luoyang, Nanjing, Kaifeng, Hangzhou und Beijing eine chinesische Hauptstadt. Dabei war Xi´an eine der ältesten Hauptstädte. Sie überdauerte als Hauptstadt die meisten Dynastien und kann die längste Hauptstadtgeschichte aufweisen. Im geschichtlichen und kulturellen Bereich ist die Stadt in ihrer Bedeutung einzigartig. In der Geschichte Chinas war Xi´an Hauptstadt in insgesamt 10 Dynastien, und zwar in der Westlichen Zhou-Dynastie, der Qin-Dynastie, der Westlichen Han-Dynastie, der Vorderen Zhao-Dynastie, der Vorderen Qin-Dynastie, der Späteren Qin-Dynastie, der Westlichen Wei-Dynastie, der Nördlichen Zhou-Dynastie, der Sui-Dynastie und der Tang-Dynastie. Deshalb hat Xi'an im Vergleich zu anderen Städten den größten Einfluss auf die chinesische Geschichte.

Als eine der 4 großen alten Hauptstädte weltweit war Xi'an stets ein beliebtes Reiseziel. Ganz in der Nähe von Xi´an befindet sich auch die Ton-Krieger-Armee aus dem Grab des Ersten Qin-Kaisers, die auch als achtes Weltwunder bezeichnet wird. Die Tonkriegerarmee besteht aus mehr als 6000 Krieger- und Pferdefiguren. Ihre Entdeckung war die wohl größte des 20. Jahrhunderts. Darüber hinaus gibt es in Xi'an noch andere bekannte Sehenswürdigkeiten wie die Große Wildgans-Pagode, die heißen Quellen im Bad Hua-Qing-Chi und der Huashan-Berg.

Lhasa

Lhasa ist die Hauptstadt des chinesischen Autonomen Gebiets Tibet und erstreckt sich über eine Fläche von über 29.000 qkm. Gelegen an der Nordseite des Himalaja-Gebirge, herrscht dort das ganze Jahr über klares Wetter. Die Niederschlagsmenge in Lhasa ist sehr gering. Die Winter in Lhasa sind nicht kalt, und die Sommer nicht heiß. In der Stadt herrscht ein halbtrockenes Hochlandsmonsunklima, die jährliche Durchschnittstemperatur beträgt 7,4 Grad Celsius. Niederschläge sind hauptsächlich auf die Monate Juli, August und September konzentriert. Die jährliche Niederschlagsmenge beträgt rund 500 mm. In Lhasa scheint über 3000 Stunden pro Jahr die Sonne, deshalb wird Lhasa auch als die "Sonnenstadt" bezeichnet. Mit der frischen Luft, dem hellen Sonnenlicht und dem günstigen Klima ist Lhasa ein bekannter Sommerkurort.

Lhasa liegt mehr als 3600 m über dem Meeresspiegel auf dem Qinghai-Tibet-Hochland, das auch als "Dach der Welt"  bezeichnet wird. Auf dem Plateau ist der Luftdruck sehr niedrig und die Luftdichte gering. Der Sauerstoffsgehalt liegt mit durchschnittlich 25 bis 30 Prozent niedriger als im Binnenland. Reisende, die zum ersten Mal das Hochland besuchen, klagen oft über Kopfschmerzen und Atemnot. Diese Probleme sind meist Anzeichen für die Höhenkrankheit. Touristen sollten sich deshalb an den ersten Tagen nach ihrer Ankunft in Lhasa ein bisschen ausruhen und sich an die Bedingungen der Umgebung anpassen. Dann werden die Symptome gemildert oder verschwinden ganz. Von April bis Oktober ist die beste Reisesaison in Tibet.

In der tibetischen Sprache bedeutet Lhasa "heiliger Ort", dort, wo Unsterbliche leben. In der Stadt ist die lange Geschichte und eine starke religiöse und kulturelle Atmosphäre zu spüren. Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt gehören der Qokang-Tempel, die Pakuo-Straße und der Potala-Palast.