Die aktuelle Reform der Bundeswehr ist der größte Umbau der Streitkräfte seit ihrer Gründung. Neue Bedrohungen verlangen anderes Material, neue Strukturen und anders ausgebildete Soldaten.‎

Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière hat eine schwierige Aufgabe: Er muss die deutsche Bundeswehr vollständig umbauen. Denn in ihrer bisherigen Form sind die Streitkräfte den Bedrohungen der modernen Zeit nicht mehr gewachsen. Und: Sie sind zu teuer.

Stellten früher vor allem Konflikte zwischen einzelnen Staaten eine Bedrohung dar, so bestehen die Gefahren heute im internationalen Terrorismus, in Bürgerkriegen und Cyberattacken. Soldaten müssen im Katastrophenfall Hilfe leisten, deutsche Staatsbürger in Sicherheit bringen und bei internationalen Einsätzen der Vereinten Nationen oder der Europäischen Union mitwirken.

Im Juli 2011 begann die große Reform der Bundeswehr mit der Aussetzung der Wehrpflicht für junge Männer. In den kommenden Jahren werden insgesamt 32 Kasernen geschlossen und 90 stark verkleinert. Die Zahl der Soldaten wird von 250.000 auf 185.000 Soldaten reduziert.

Zwar bleiben die großen Teilstreitkräfte Heer, Marine und Luftwaffe bestehen, doch innerhalb dieser Strukturen wird vieles verändert: In Zukunft soll die Bundeswehr aus kleineren, hochprofessionellen Einheiten bestehen. Diese sollen nicht alles können, dafür aber bestimmte Dinge besonders gut. So können sie sich bei internationalen Einsätzen wie zum Beispiel in Afghanistan mit den Streitkräften anderer Länder ergänzen.

Auch die Investitionen in große Geräte wie zum Beispiel Panzer sollen gesenkt werden. Vieles wird heute nicht mehr benötigt, und das Geld kann an anderen Stellen besser eingesetzt werden. Bis 2019 will der Verteidigungsminister den Umbau der Bundeswehr abschließen.