Komplizierte Wörter, viel zu lange Sätze und ein Paragraf nach dem anderen – wer den Brief einer deutschen Behörde liest, versteht oft gar nichts. "Amtsdeutsch" ist das Problem, aber dafür gibt es jetzt eine Lösung.

Klaus Weigle ist frustriert. Immer wieder bekommt er Briefe vom Arbeitsamt, mit denen er einfach nichts anfangen kann: "Man hat mir geschrieben, dass ich kein Wohngeld bekomme. Warum, stand auch in dem Brief, aber verstanden habe ich kein Wort."

Damit so etwas nicht mehr passiert, gibt es IDEMA, den "Internetdienst für eine moderne Amtssprache". Das Prinzip ist einfach, erklärt Projektleiterin Michaela Blaha. Die Behörden schicken IDEMA die Texte, mit denen Bürger besonders große Probleme haben. Die Sprachwissenschaftler und Juristen des Internetdienstes kürzen die Texte und vereinfachen sie. Danach werden die Vorschläge mit den Behörden diskutiert. "Das kann einige Male hin und her gehen", sagt Blaha. "Aber am Ende steht da ein Text, der verständlich und fachlich korrekt ist."

21 Kommunen aus ganz Deutschland und die Bundesverwaltung schicken inzwischen ihre Texte an IDEMA. Hier machen die Mitarbeiter dann aus der "Ablichtung" eine "Kopie" und aus dem "Eignungsfeststellungsverfahren" einen einfachen "Eignungstest" – und statt "Rechtsbehelfsbelehrung" heißt es ab sofort in den Briefen nur noch "Ihre Rechte".

Viele Beamte sind dankbar, wenn IDEMA den Anträgen, Formularen und Briefen sprachlich auf die Sprünge hilft, sagt Blaha. "Die Beamten sind froh, wenn ein Brief, der zu so vielen Fragen geführt hat, jetzt für sich selbst spricht."

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