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28.02.2013 – Langsam gesprochene Nachrichten

Nach fast acht Jahren an der Spitze der katholischen Kirche endet an diesem Donnerstag das Pontifikat von Papst Benedikt XVI. Der 85-jährige aus Deutschland stammende Pontifex ist der erste Papst der Neuzeit, der aus Altersgründen seinen Rücktritt erklärt hat. Benedikt will sich am Vormittag im Vatikan von den Kardinälen verabschieden. Später fliegt er mit einem Hubschrauber zum päpstlichen Sommersitz Castel Gandolfo bei Rom. Offiziell endet seine Amtszeit um 20 Uhr MEZ. Am Mittwoch hatte Benedikt auf dem Petersplatz in Rom die letzte Generalaudienz gehalten. Etwa 150.000 Menschen verfolgten vor Ort seinen Auftritt. Mit einer emotionalen Ansprache verabschiedete er sich von den Gläubigen und zog noch einmal Bilanz.

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Die Banken in der Europäischen Union müssen vom kommenden Jahr an Bonuszahlungen an ihre Mitarbeiter in Grenzen halten. Das Europäische Parlament, EU-Kommission und die EU-Mitgliedstaaten einigten sich nach monatelangen zähen Verhandlungen in der Nacht zum Donnerstag in Brüssel auf eine Deckelung der Sonderzahlungen. Danach dürfen die Boni für Bank-Manager künftig in der Regel nicht höher ausfallen als das feste Grundgehalt. Bislang konnten die Boni ein Vielfaches des Gehalts betragen.Vor allem Großbritannien, wo der Finanzsektor ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist, hatte sich lange gegen den Eingriff in die Vergütungspolitik der Banken gewehrt. Die Regelung ist Teil des Gesetzespakets zur Umsetzung der internationalen Eigenkapitalregeln in EU-Recht. Es ist die wichtigste Reaktion der Politik auf die Bankenkrise. Mit den höheren Anforderungen an das Eigenkapital der Banken soll verhindert werden, dass Geldhäuser zu hohe Risiken eingehen und wieder in eine Finanzklemme geraten, aus der sie mit dem Geld der Steuerzahler gerettet werden müssten.

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Der Senat in Washington hat Jack Lew als neuen Finanzminister der USA bestätigt. Mit 71 zu 26 Stimmen sprachen sich die Senatoren für die Ernennung des 57-Jährigen aus, der auf Ressortchef Timothy Geithner folgt. Lew war bisher Stabschef von Barack Obama und damit ranghöchster Mitarbeiter des Präsidenten. Der neue Finanzminister muss sich auf harte Zeiten einstellen. Ein Schwerpunkt: der seit Monaten anhaltende Haushaltsstreit. Falls sich Obamas Demokraten und die oppositionellen Republikaner an diesem Donnerstag nicht auf einen Kompromiss einigen sollten, treten automatische Haushaltskürzungen in Kraft. Betroffen wären fast alle Bereiche des öffentlichen Lebens. Allein bis Ende September müssten die US-Bundesbehörden dann rund 85 Milliarden Dollar (65 Milliarden Euro) einsparen.

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SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück ist nach seinen abfälligen Äußerungen über den Anführer der italienischen Protestbewegung "Fünf Sterne", Beppo Grillo, und Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi auch in den eigenen Reihen in die Kritik geraten. Mit Blick auf den Ausgang der Parlamentswahl in Italien hatte Steinbrück erklärt, er sei entsetzt, dass zwei Clowns gewonnen hätten. Die SPD-Politikerin Ulla Burchardt, die auch Vorsitzende der deutsch-italienischen Parlamentariergruppe ist, sagte dazu, es sei nicht diplomatisch, das politische Personal eines befreundeten Staates mit solchen Begriffen zu belegen. Der Präsident des Europaparlaments, Martin Schulz (SPD), forderte, den politischen Willen der italienischen Wähler zu respektieren. Aus Verärgerung über Steinbrücks Äußerungen hatte der derzeit in Deutschland weilende italienische Präsident Giorgio Napolitano ein Treffen mit dem SPD-Kanzlerkandidaten kurzfristig abgesagt.

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Wegen milliardenschwerer Abschreibungen auf die kriselnde amerikanische Konzerntochter T-Mobile USA hat die Deutsche Telekom im vergangenen Jahr einen gigantischen Verlust eingefahren. Für 2012 stehe unter dem Strich ein Minus von 5,3 Milliarden Euro, teilte das Unternehmen in Bonn mit. 2011 hatte die Telekom noch einen Überschuss von 557 Millionen Euro erwirtschaftet. Das Riesen-Defizit ist Folge einer Abschreibung auf T-Mobile USA in Höhe von 7,4 Milliarden Euro, die die Telekom bereits im Oktober bekannt gegeben hatte. Der Vorstand des 230.000 Mitarbeiter starken Konzerns will trotzdem wie geplant eine Dividende von 70 Cent je Aktie zahlen. Für das laufende Jahr soll die Ausschüttung auf 50 Cent je Aktie begrenzt werden.

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In Thailand hat die Regierung mit den Muslim-Rebellen im Süden des Landes die Aufnahme von Friedensgesprächen vereinbart. Eine entsprechende Erklärung unterzeichneten der Chef des thailändischen Nationalen Sicherheitsrates, Paradorn Pattannathabutr, und ein Vertreter der Rebellengruppe "Nationale Revolutionäre Front" in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur. Der Süden Thailands wird seit Jahren von Unruhen erschüttert. Islamische Separatisten, die auch von Malaysia aus operieren, kämpfen dort für die Unabhängigkeit der drei Provinzen Pattani, Yala und Narathiwat. Rund 80 Prozent der zwei Millionen Einwohner dieser Provinzen sind Muslime. Die Mehrheit der Thailänder insgesamt hängt dem Buddhismus an. In den vergangenen acht Jahren sind mehr als 5300 Menschen bei Anschlägen und Überfällen getötet worden.

 

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