In Alanya an der türkischen Mittelmeerküste ist schon lange nicht mehr alles typisch mediterran. Denn diese Stadt wird immer beliebter bei deutschen Rentnern, die ihren Lebensabend im Süden verbringen wollen.

Die Bäckerei Dietz in Alanya verkauft Vollkornbrot, Mehrkornbrot und Laugenbrezeln. Die Käufer sind die zirka zehntausend Deutschen, die in der Kleinstadt an der türkischen Küste leben. Die meisten von ihnen sind Rentner. In Alanya bekommt man heutzutage beim Metzger statt dem hier üblichen Hammelfleisch deutsche Würste und Schweinefleisch. Außerdem gibt es mehrere deutsche Zeitungen, einen deutschen Pfarrer und sogar einen deutschen Friedhof.

Attraktiv sind für die Rentner außer Sonne und Meer auch die Preise: Eine Villa mit Meerblick kostet hier deutlich weniger als zu Hause. Auch Karl Gradert, der gerade eine 300 Quadratmeter große Luxusvilla mit Swimmingpool gekauft hat, ist mit dem Preis zufrieden: "In Spanien oder Frankreich kriegen Sie so ein Haus nicht zu dem Preis. Da müssen Sie 50 bis 75 Prozent mehr bezahlen."

Auf die Käufer warten zirka 50 Immobilien-Makler, die Deutsch sprechen. Über Vermittlung und Verkauf hinaus bieten viele Makler in Alanya einen weiteren Service an: eine Rundum-Betreuung für die Käufer. Das Angebot wird gerne genutzt, sagt Makler Bariş Yücel: "Nach dem Kauf müssen zum Beispiel Strom und Wasser angemeldet werden. Das machen wir, denn bei den Behörden spricht niemand Deutsch, auch kein Englisch."

Nur ein paar Einschränkungen ihres Lebensstils müssen die deutschen Rentner in Alanya in Kauf nehmen, sagt die frühere Frankfurterin Brigitte Rudolf: "Das ist halt ein moslemisches Land, da muss man sich ein bisschen anpassen. Da können Sie nicht halb nackt über die Straße zum Supermarkt laufen. Das gehört sich nicht."

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