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22.04.2013 – Langsam gesprochene Nachrichten

Der schwer verletzte mutmaßliche Attentäter des Boston-Marathons ist Medienberichten zufolge bei Bewusstsein. Der auf der Intensivstation eines Krankenhauses liegende 19-jährige Dschochar Zarnajew reagiere sporadisch, berichtete der Sender ABC. Nach Angaben des Senders NBC antwortet der Verdächtige schriftlich auf Fragen der Ermittler. Zarnajew liegt unter schwerer Bewachung in der Klinik und wird wegen einer schweren Schusswunde am Hals und einer Verletzung am Bein behandelt. Zu einer Anklage durch einen Bundesrichter kommt es nach den Medienberichten frühestens an diesem Montag. Der Verdächtige muss mit der Todesstrafe rechnen. Massachusetts hat sie zwar abgeschafft, die USA als Staat aber nicht. Der TV-Sender CNN zitierte einen Beamten aus dem Justizministerium mit den Worten, Zarnajew müsse sich wohl nach Bundesrecht wegen Terrorismus verantworten und nach Landesrecht wegen Mordes.

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In der Nähe der syrischen Hauptstadt Damaskus haben Truppen von Staatschef Baschar al-Assad nach Angaben oppositionsnaher Aktivisten zahlreiche Menschen getötet. Einige der Leichen, die nach dem Sturm auf die Stadt Dschdaidet al-Fadl gefunden worden seien, hätten schwere Verstümmelungen aufgewiesen, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. In den vergangenen fünf Tagen seien mindestens 80 Menschen in Dschdaidet al-Fadl durch Bomben, Kämpfe und Massenhinrichtungen getötet worden. In anderen Berichten ist sogar von einem Massaker mit bis zu 250 Opfern die Rede. Die Außenminister der 27 EU-Staaten wollen an diesem Montag die Sanktionen gegen Syrien lockern. An den Maßnahmen gegen das Assad-Regime ändert sich dadurch nichts. Das EU-Ölembargo wird aber künftig nicht mehr für den Herrschaftsbereich der Opposition gelten. Auch Investitionen in die Ölförderung sowie die Lieferung von Geräten und Technologie werden hier erlaubt. Das Ministertreffen findet in Luxemburg statt.

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Der Unternehmer Horacio Cartes hat die Präsidentschaftswahl in Paraguay gewonnen. Der Kandidat der konservativen Colorado-Partei kam nach Auszählung fast aller Stimmen auf knapp 46 Prozent. Sein aussichtsreichster Gegenkandidat, Efraín Alegre von der Liberalen Partei, folgt mit fast 37 Prozent. Mit dem Sieg ihres Kandidaten kehrt die Colorado-Partei an die Macht zurück, die sie mehr als 60 Jahre lang bis 2008 innehatte. Dann wurde sie von einer linksliberalen Koalition um den früheren katholischen Bischof Fernando Lugo abgelöst. Wegen dessen Amtsenthebung vor zehn Monaten war die Wahl notwendig geworden. Gewählt wurden in Paraguay zudem Senatoren, Abgeordnete und Gouverneure. Nach Angaben der Wahlbehörde lag die Beteiligung bei mindestens 65 Prozent. Rund 1.500 in- und ausländische Beobachter verfolgten die Abstimmungen. Das größte Beobachterteam mit rund 100 Mitgliedern entsandte die EU.

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Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch wirft der Regierung von Birma eine "Kampagne der ethnischen Säuberung" gegen die muslimische Minderheit der Rohingya vor. Diese seien Opfer zahlreicher Verbrechen gegen die Menschlichkeit, darunter Mord, Verfolgung, Deportation und Zwangsumsiedlungen, erklärte die Organisation. Demnach habe im vergangenen Oktober eine aufgebrachte Menge mit Rückendeckung von Mönchen und Sicherheitskräften muslimische Dörfer im westlichen Bundesstaat Rakhine angegriffen und 125.000 Menschen vertrieben. Bis heute werde Ihnen jegliche humanitäre Hilfe sowie die Rückkehr in ihre Heimatdörfer verweigert, erklärte Human Rights Watch weiter. Den Sicherheitskräften warf die Organisation vor, der Gewalt tatenlos zuzusehen oder sich an ihr zu beteiligen und anschließend alle Hinweise auf die Verbrechen zu vernichten. Die Bevölkerung Birmas ist zu fast 90 Prozent buddhistisch, gut vier Prozent sind Muslime. In Rakhine leben etwa 800.000 Rohingya. Nach Einschätzung der Vereinten Nationen sind sie eine der meistverfolgten Minderheiten weltweit.

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ZUM FUSSBALL: Der VfB Stuttgart hat vier Tage nach dem umjubelten Pokal-Finaleinzug auch in der Bundesliga gegen den SC Freiburg gewonnen. Mit dem ungefährdeten 2:1 schafften die Schwaben am Sonntag zudem den dritten Heimsieg binnen einer Woche. Mit einem Sieg beim Lokalrivalen 1. FC Nürnberg hat sich die Spielvereinigung Greuther Fürth den bevorstehenden Abstieg aus der Fußball-Bundesliga ein wenig versüßt. Im 256. Franken-Derby gewann der abgeschlagene Tabellen-Letzte mit 1:0 und fügte den Gastgebern damit die erste Heimniederlage seit sieben Monaten zu. Zweitligist Hertha BSC sicherte sich nach einem 1:0 gegen Sandhausen zum sechsten Mal den Aufstieg in die erste Liga.

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