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10.05.2013 – Langsam gesprochene Nachrichten

Mit Blick auf das Ende des Nato-Kampfeinsatzes 2014 hat Bundeskanzlerin Angela Merkel weitere Reformen in Afghanistan angemahnt. Man werde ein Auge darauf haben, dass der politische Prozess vorangehe, sagte Merkel vor deutschen Soldaten im nordafghanischen Kundus. Als anstehende Aufgaben nannte die CDU-Chefin die Vorbereitung der Präsidentschaftswahl im April 2014 und den Aufbau der Wirtschaft. Das alles vollziehe sich zum Teil langsamer als gewünscht, beklagte Merkel. Es sei aber unabdingbar dafür, dass der militärische Einsatz auch wirklich als Erfolg gelten könne. Merkel war am Morgen in Begleitung von Verteidigungsminister Thomas de Maizière zunächst in Masar-i-Scharif gelandet, wo die Bundeswehr ihren größten Standort am Hindukusch unterhält.

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Fast fünf Monate nach ihrer Entführung im Jemen sind ein finnisches Ehepaar und ein österreichischer Student wieder frei. Die Freigelassenen befänden sich bereits in einem Militärkrankenhaus in Wien, sagte der Leiter des österreichischen Krisenstabes vor Journalisten in Wien. Sie seien Dank der Vermittlung des Oman freigelassen worden. Jemens Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi erklärte, die jemenitischen Behörden hätten "vorsichtig auf die Freilassung der Geiseln hingewirkt". Die drei Europäer waren nach Angaben des Jemen am 21. Dezember vermutlich von Kämpfern des Terrornetzwerks Al Kaida in der Hauptstadt Sanaa verschleppt worden. Österreichischen Presseberichten nach soll ein Lösegeld von einer Million Euro gezahlt worden sein.

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Die Mitte-Links-Regierung in Slowenien hat sieben Wochen nach ihrem Amtsantritt ein Sparprogramm beschlossen, um ohne Notkredite der Euro-Partner die Schuldenkrise zu überwinden. So soll zum 1. Juli die Mehrwertsteuer von 20 auf 22 Prozent erhöht werden. Außerdem wolle sich das Land von 15 Unternehmen trennen, darunter die zweitgrößte Bank des Landes, der größte Telekom-Konzern und die staatliche Fluggesellschaft, sagte Ministerpräsidentin Alenka Bratusek in Ljubljana. Außerdem soll eine Immobilienabgabe erhoben werden. Mit den Gewerkschaften werde zudem über Lohnkürzungen im Staatsdienst verhandelt. Mit den Maßnahmen soll vor allem der Bankensektor des Landes stabilisiert werden.

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Dem mutmaßlichen Kidnapper der drei jungen Frauen in Cleveland im US-Bundesstaat Ohio droht möglicherweise die Todesstrafe. Wie der zuständige Bezirksstaatsanwalt Timothy McGinty mitteilte, will er den Haupttatverdächtigen Ariel Castro auch wegen vorsätzlichen Mordes, versuchten Mordes und Körperverletzung zur Verantwortung ziehen. McGinty bezog sich damit auf Vorwürfe, nach denen Castro zumindest eine seiner Gefangenen mehrere Male gewaltsam zu Schwangerschaftsabbrüchen gezwungen haben soll, nachdem er sie vergewaltigt hatte. Die drei Frauen waren am Montag nach fast zehn Jahren aus dem Haus Castros in Cleveland befreit worden, wo sie gefangengehalten und missbraucht worden waren.

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In New York ist eine internationale Bande von Cyber-Bankräubern hochgenommen worden. Sieben Männer seien festgenommen worden, ein achter Verdächtiger sei vor wenigen Tagen in der Dominikanischen Republik ermordet worden, teilten die US-Justizbehörden mit. Die Diebe sollen in zwei Aktionen im Dezember 2012 und im Februar dieses Jahres Kreditkarten und Konten manipuliert und so umgerechnet 34 Millionen Euro erbeutet haben. Dazu sollen sie in die Computersysteme von Banken eingedrungen sein. Betroffen seien weltweit 26 Länder, teilte die New Yorker Staatsanwaltschaft mit. Die Behörden sprachen von einem massiven Raubzug im Stile des 21. Jahrhunderts. Zur Aufdeckung hätten auch die Ermittlungsbehörden in zahlreichen anderen Ländern beigetragen, darunter in Deutschland.

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Mit zahlreichen Gedenkveranstaltungen und Lesungen wird an diesem Freitag der Bücherverbrennungen durch die Nazis vor 80 Jahren gedacht. Am zentralen Platz der Verbrennungen, dem heutigen Bebelplatz in Berlin, wollen die katholische und die evangelische Kirche sowie die jüdische Gemeinde zu einer Gedenkstunde zusammenkommen. Der im deutschen Exil lebende chinesische Autor Liao Yiwu wird einen Aufruf zu Freilassung seines inhaftierten Kollegen Li Bifeng vorlesen. Am Abend des 10. Mai 1933 verbrannten die Nazis in Berlin und 20 weiteren Universitätsstädten die Werke von rund 130 Autoren, die als "undeutsch" galten. Auf den schwarzen Listen mit "zersetzendem Schrifttum" standen unter anderem Werke von Karl Marx, Sigmund Freud, Berthold Brecht, Heinrich und Klaus Mann, Alfred Döblin, Lion Feuchtwanger, Erich Maria Remarque, Erich Kästner, Kurt Tucholsky oder Albert Einstein.

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