Anna: Hallo. 
Ardhi: Hallo. 
Anna: Hier ist: 
Ardhi: „Grüße aus Deutschland“. 
Anna: Mit der Folge: „Ladies first“. 
Anna: Conny, Bernd und ihre drei kleinen Töchter sind eigentlich eine ganz normale Familie. Aber etwas ist anders: 
Ardhi: Conny, die Frau, geht in die Arbeit. Und ihr Mann, Bernd, ist zu Hause, bei den Kindern. 
Anna: Das ist immer noch etwas Besonderes, etwas Ungewöhnliches. 
Ardhi: Deshalb wollen wir heute über „Rollenbilder“ sprechen. 
Anna: Rollen – das sind in der Soziologie die verschiedenen Funktionen, die ein Mensch hat. 
Ardhi: In der Soziologie ist es zum Beispiel auch eine Rolle, eine Frau oder ein Mann zu sein. Tja … 
Anna: Von jeder Rolle hat man ein bestimmtes Bild, also wie man in dieser Rolle sein soll. Das nennt man „Rollenbild“. 
Ardhi: Man hat solche „Rollenbilder“ natürlich auch von Männern und Frauen. 
Anna: Du meinst: von Frauen und Männern. Die Frauen kommen zuerst. Ladies first! 
Ardhi: Ja, also: Bei uns geht es heute darum: Was ist für uns männ... äh … weiblich und was männlich? 
Anna: Du, Ardhi, warum heißt es eigentlich „weiblich“? Das Substantiv ist doch „Frau“. 
Ardhi: „Weiblich“ kommt von „Weib“. Das ist das alte Wort für „Frau“. 
Anna: Ach stimmt. 
Ardhi: Es gibt „die Frau“ und „weiblich“. Und es gibt „das Weib“ und dazu das Adjektiv „weibisch“ – das hat aber heute eine negative Bedeutung. 
Anna: „Weibisch“ ist: Wenn ein Mann etwas tut, was (ironisch) „richtige Männer“ normalerweise nicht tun. 
Ardhi: Das Wort „weiblich“ ist dagegen neutral oder positiv. 
Anna: Was ist für Sie „weiblich“? Was assoziieren Sie mit „Frau“? 
 
【Aufgabe】
 
Anna: „Weiblich“ … äh … intuitiv und sensibel. 
Ardhi: Intuitiv und sensibel – (zweifelnd) Ah ja. Und was ist für Sie „männlich“, liebe Hörerinnen und Hörer? 
 
【Aufgabe】
 
Ardhi: „Männlich“: ähm … aktiv und … selbstbewusst. 
Anna: Aktiv und selbstbewusst – (zweifelnd) Ah ja. Und nun das Interview mit Conny. 
Ardhi: Aber wir wollten doch zuerst Bernd hören! 
Anna: Ich finde es aber besser, wenn Conny zuerst kommt. Also bitte. 
Ardhi: Aber ... 
Anna: Also: Conny geht in die Arbeit und Bernd ist bei den Kindern zu Hause. Davon erzählt Conny jetzt. 
 
【Conny: Und manchmal sagen mir Frauen: „Ja, aber kann dein Mann das denn? Kocht er denn den Kindern was Vernünftiges zu essen? Und zieht er die auch warm genug an?“ Dann merk’ ich, wie viele Frauen das ihren Männern gar nicht zutrauen, vielleicht. Denn daran denk’ ich nie.】
 
Ardhi: Na toll! Wir haben nichts erklärt. Unsere Hörer haben wahrscheinlich nichts verstanden. 
Anna: Sie haben bestimmt fast alles verstanden. Stimmt’s? 
Ardhi: Aber sie haben vielleicht nicht verstanden, was das heißt: „jemandem etwas zutrauen“. 
Anna: So? Du meinst sie haben das nicht verstanden? Du traust ihnen ja nicht viel zu! 
Ardhi: Doch ich traue ihnen viel zu – ich weiß, dass sie gut in Deutsch sind. Wenn sie Conny jetzt noch mal hören, werden sie bestimmt verstehen, was das heißt: „jemandem etwas zutrauen“.