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04.03.2014– Langsam gesprochene Nachrichten

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Als Reaktion auf die Krise um die ukrainische Schwarzmeer-Halbinsel Krim haben die USA die militärische Zusammenarbeit mit Russland auf Eis gelegt. Die Entscheidung betreffe bilaterale Treffen, Manöver und militärische Planungskonferenzen, teilte das Pentagon mit. US-Präsident Barack Obama drohte, sollte der Kreml seinen aktuellen Kurs fortsetzen, könnten wirtschaftliche und diplomatische Maßnahmen zur Isolierung des Landes ergriffen werden. Das US-Außenministerium prüft nach eigenen Angaben das Einfrieren von Vermögenswerten der russischen Elite und Visabeschränkungen. Auch russische Finanzinstitutionen könnte Washington ins Visier nehmen. Wegen des Verstoßes gegen internationales Recht hat der Westen seine Zusammenarbeit mit Russland in der G-8-Gruppe der führenden Industriestaaten bereits auf Eis gelegt. Für diesen Dienstag sind wieder zahlreiche Treffen angesetzt, die sich mit der Krise befassen. In Brüssel tagt auf Antrag Polens der NATO-Rat, die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton trifft in Madrid den russischen Außenminister Sergej Lawrow. Außenminister Frank-Walter Steinmeier will in Genf mit UN-Generalsekretär Ban Ki Moon über die Einrichtung einer Kontaktgruppe sprechen.

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Ungeachtet der internationalen Vermittlungsbemühungen und aller Warnungen vor einem neuen Ost-West-Konflikt schafft Russland auf der ukrainischen Krim weiter Fakten. So gab der Kreml den Startschuss für den Bau einer strategisch wichtigen Brücke zwischen Südrussland und der Halbinsel bekannt. Ministerpräsident Dmitri Medwedew unterzeichnete ein Dekret, mit dem das russische Staatsunternehmen Awtodor mit Vorstudien für den Bau der 4,5 Kilometer langen Verbindung über die Meerenge von Kertsch auf die russische Halbinsel Taman beauftragt wird. Nach ukrainischen Regierungsangaben verlegte Russland in den vergangenen Tagen rund 16.000 Soldaten auf die Krim. Die Halbinsel steht de facto unter russischer Kontrolle. Russland begründete seinen umstrittenen Militäreinsatz nun auch mit einem Hilferuf des abgesetzten ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch. UN-Botschafter Witali Tschurkin sagte vor dem Weltsicherheitsrat in New York, Janukowitsch habe Präsident Wladimir Putin und die russischen Streitkräfte nach dem Umsturz gebeten, "Recht und Ordnung wiederherzustellen".

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US-Präsident Barack Obama hat den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu zu Kompromissen beim Friedensprozess im Nahen Osten gedrängt. Mit Blick auf die Frist für eine Verhandlungslösung Ende April sagte Obama, Israel müsse nun schwierige Entscheidungen treffen. Der israelische Ministerpräsident erklärte dagegen bei dem Treffen in Washington, er sei den Palästinensern bereits genug entgegengekommen. Die Palästinenser hatten in der vergangenen Woche eine Verlängerung der Friedensgespräche abgelehnt. Mit der derzeitigen israelischen Regierung und ihrer Politik könne es nicht einmal eine Verlängerung "um eine einzige Stunde" geben, sagte Chefunterhändler Sajeb Erakat.

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Der zweitgrößte deutsche Energieversorger RWE ist erstmals seit 60 Jahren tief in die roten Zahlen gerutscht. Das Unternehmen gab in Essen für 2013 einen Nettoverlust von 2,8 Milliarden Euro bekannt. Im Jahr zuvor hatte der Konzern noch 1,3 Milliarden Euro verdient. Grund für den hohen Verlust sind insbesondere hohe Wertberichtigungen vor allem auf konventionelle Kraftwerke, die sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 4,8 Milliarden Euro beliefen. Die Erdgas- und Kohlekraftwerke sind wegen des Erfolgs der erneuerbaren Energien seltener am Netz. Angesichts der "überaus schwierigen Lage" hatte RWE-Chef Peter Terium Ende Februar angekündigt, der Vorstand verzichte auf eine halbe Million Euro Gehalt. Bis Ende 2016 will RWE jede zehnte Stelle streichen. Von den insgesamt rund 6700 betroffenen Arbeitsplätzen fallen 4700 in Deutschland weg.

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Mutmaßliche islamistische Rebellen haben in Nigerias nordöstlichem Bundesstaat Borno mindestens 29 Menschen getötet. Wie der Senator für Borno, Ahmed Zanna, mitteilte, wurde der Angriff in der Stadt Mafa verübt. Mafa liegt etwa 45 Kilometer von Maiduguri, der Hauptstadt von Borno, entfernt. Dort waren nach Polizeiangaben bei einem Doppelanschlag am Samstag bereits mindestens 35 Menschen getötet worden, Augenzeugen sprachen sogar von 50 Toten. In der Region verübte die Islamistengruppe Boko Haram in den vergangenen Jahren zahlreiche Anschläge. Boko Haram kämpft seit 2009 gewaltsam für einen islamischen Gottesstaat im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias. Das nigerianische Militär startete im Mai vergangenen Jahres eine Großoffensive gegen die Islamisten. Seitdem ziehen sich die Kämpfer immer mehr nach Kamerun zurück, offenbar um sich neu zu organisieren.

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