34 Schüler überqueren mehrere Monate lang mit Seeleuten und Lehrern den Atlantik. Dort haben sie Schulunterricht – auch in besonderen Fächern. Außerdem lernen sie, Verantwortung zu übernehmen.‎

190 Tage und 12.000 Seemeilen auf engstem Raum: Auf einem Segelschiff überqueren 34 Gymnasialschüler der 10. Klasse mit 16 Seeleuten und fünf Lehrern den Atlantik. Was sich wie ein Abenteuer anhört, ist harte Arbeit: Denn die Schüler sind Teil der Besatzung. Sie müssen Segel setzen, Essen kochen, das Schiff steuern – und am Schulunterricht teilnehmen.

Das Projekt „Klassenzimmer unter Segeln“ gibt es seit 2008. Auf der Reise sollen die Schüler unter anderem lernen, Verantwortung zu übernehmen. Das Institut für Pädagogik der Universität Erlangen-Nürnberg hat das Projekt ins Leben gerufen und begleitet es wissenschaftlich. Es erprobt neue Lern- und Unterrichtsformen und wertet sie aus. Ungefähr 200 Jugendliche aus ganz Deutschland bewerben sich jedes Jahr, 34 werden ausgewählt.

Gute Schulnoten sind eine Voraussetzung, um mitfahren zu dürfen. Denn an Bord finden nur 40 Prozent des normalen Schulunterrichts statt. Projektleiterin Ruth Merk sagt: „Dennoch sind viele Jugendliche nach ihrer Reise sogar noch bessere Schüler.“ Das liegt laut Merk vor allem am praxisbezogenen Unterricht. Die Jugendlichen werden auf dem Schiff in insgesamt zehn Fächern unterrichtet. Neben Biologie oder Englisch gibt es auch Fächer wie astronomische Navigation.

Aber die Schüler lernen auch Dinge fürs Leben: Teamfähigkeit, Kompromissbereitschaft und Selbstdisziplin. Da das Essen rationiert ist, lernen sie außerdem Dinge schätzen, die für sie sonst selbstverständlich sind. Ein Riegel Schokolade ist plötzlich viel wichtiger als zum Beispiel ein cooles T-Shirt. Merk sagt: „So überdenken die Schüler ganz automatisch die eigenen Werte.“

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