Seit Jahren versuchen viele Länder, illegale Drogen mit harten Mitteln zu bekämpfen – ohne großen Erfolg. Denn Drogen sind heute so weit verbreitet wie noch nie. Die Welt muss neue Strategien finden.‎

In den 1970er und -80er Jahren begannen viele Länder – wie zum Beispiel die USA –, die Herstellung und den Verkauf illegaler Drogen verstärkt mit militärischen Mitteln zu bekämpfen. Ausgangspunkt war die „Single Convention on Narcotic Drugs“ der Vereinten Nationen aus dem Jahr 1961, durch die viele Drogen verboten wurden. Experten sind heute aber der Meinung, dass man mit Gewalt den Kampf gegen Drogen nicht gewinnen kann. Drogen werden immer noch verkauft und konsumiert. Sie sind weiter verbreitet und billiger als früher.

Ein Bericht der London School of Economics (LSE) vom Mai 2014 kommt zu dem Ergebnis, dass die „No-drug-Politik“ der UN wenig sinnvoll ist. Wenn Drogenstrukturen in einem Gebiet zerstört werden, findet man sie in der Nachbarregion wieder. Andere Folgen der UN-Drogenpolitik sind laut LSE unter anderem, dass die Gewalt in Lateinamerika zugenommen hat und Länder wie Afghanistan unter politischer Instabilität leiden. Auch Drogen-Konsumenten wurden kriminalisiert. Und das hindert viele von ihnen daran, sich Hilfe zu suchen.

John Collins von der LSE sagt: „Das Geld, das bisher verschwendet wurde, muss umgeleitet werden in Programme, die schon Erfolge gezeigt haben.“ Besonders wichtig findet er, dass sich das Leben und die Gesundheit der Menschen, die Drogen nehmen, verbessern. Das ist zum Beispiel durch Methadon-Programme, Beratung und medizinische Hilfe möglich. Diese Maßnahmen müssten weltweit ausgebaut und besser finanziert werden, sagt Collins.

In einem zweiten Schritt müssten die Länder überlegen, wie sie in Zukunft mit dem Thema Drogen umgehen wollen. Uruguay hat sich zum Beispiel dafür entschieden, den Verkauf und den Konsum von Marihuana zu legalisieren. Neue internationale Strategien müssen aber erst noch entwickelt werden. Collins schlägt vor: „Ausprobieren, sehen, was passiert, und basierend darauf die Politik entsprechend anpassen.“

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