Leere Stadien und vom Wirtschaftswachstum keine Spur: Für viele Südafrikaner war die WM 2010 eine Enttäuschung. Denn an einer WM verdienen viele Geld – aber nicht unbedingt das Gastgeberland und seine Unternehmen.‎

Das Moses-Mabhida-Stadion im südafrikanischen Durban ist eine Touristenattraktion: Besucher kommen dorthin, um mit der Seilbahn auf das Stadiondach zu fahren. Auch die Restaurants und Cafés im Inneren des Stadions werden gern besucht. Nur Fußball spielt dort keine große Rolle mehr. Zu den Heimspielen von Durbans Erstligaverein „AmaZulu“ kommen nur wenige tausend Fans, sagt Platzwart Kevin Gramoney.

Das Stadion wird heute für Kricket-Spiele, das Training von Rubgy-Mannschaften, Konzerte und Firmenveranstaltungen genutzt. Gramoney sagt: „Wir müssen innovativ sein, und das raten wir auch unseren Kollegen in Brasilien.“ Er ist stolz darauf, dass sein Stadion besser ausgelastet ist als alle anderen in Südafrika. Fünf neue Fußball-Stadien wurden extra für die Fußball-WM 2010 gebaut. Keins davon schreibt heute schwarze Zahlen.

In Kapstadt deckt der Umsatz des neuen WM-Stadions noch nicht einmal ein Viertel seiner Unterhaltskosten. Es wurde gebaut, weil die FIFA ein Stadion mit Blick auf den Tafelberg wollte. Zwar wäre es auch möglich gewesen, ein altes Stadion zu renovieren und für die WM zu nutzen. Aber das liegt weniger schön – in einem Arbeiterviertel.

Die FIFA machte in Südafrika einen Gewinn von zwei Milliarden Euro. Südafrika investierte nach Angaben der Regierung rund 3,5 Milliarden Euro. Die Hoffnung des Landes auf Wirtschaftswachstum und neue Arbeitsplätze nach der WM hat sich aber nicht erfüllt. Der Präsident des südafrikanischen Fußballverbands und FIFA-Berater Danny Jordaan findet jedoch, dass man den Erfolg der WM nicht nur anhand von Zahlen messen kann. Er glaubt, dass sich das Bild, das viele Menschen weltweit von Afrika hatten, durch die WM positiv verändert hat. Allerdings merkt die Mehrheit der südafrikanischen Bevölkerung von diesem Imagegewinn noch nichts.

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