Ghaith Abdul-Ahad ist Kriegsjournalist in Krisengebieten. Er reiste unter anderem nach Afghanistan und Syrien und machte dort Fotos. Der Job ist gefährlich: Er wurde mehrfach verletzt und entführt. Doch er macht weiter.

Ghaith Abdul-Ahad lebte fast 30 Jahre in seiner Heimat in Bagdad. Als die US-Truppen 2003 Bagdad einnahmen, traf er eine Entscheidung, die sein Leben veränderte: Er nahm seine Kamera, ging nach draußen und fotografierte. Er erinnert sich: „Die Stadt ist besetzt worden, sie wird bombardiert, ganz normale Leute plündern und legen Feuer in den Straßen. Man versucht, diese Vorgänge zu begreifen, und man versucht, sie zu dokumentieren.“

Ab diesem Zeitpunkt beschäftigte sich Abdul-Ahad mit Fotojournalismus. Er reiste in andere Regionen des Landes und lieferte der britischen Tageszeitung „The Guardian“ Fotos und Beiträge. Er bereiste noch weitere Konfliktherde, darunter Afghanistan, Somalia und zuletzt Syrien. Mehrmals wurde er entführt, zweimal durch die Taliban in Afghanistan.

In Libyen wurde der Fotograf mitten in der Nacht von Anhängern des ehemaligen Diktators Muammar al-Gaddafi verschleppt. Zwei Wochen lang war er in Einzelhaft in einem Gefängnis in Tripolis. Nach vielen Verhandlungen durch seinen Guardian-Redakteur wurde er befreit. Abdul-Ahad erzählt: „Die Leute vom Geheimdienst haben keine Seele, keine Religion, keine Hautfarbe, eben gar nichts. Es ist einfach eine übermächtige Foltermaschinerie.“

Abdul-Ahads Zuhause ist jetzt Istanbul. Aber er besucht seine alte Heimat oft, auch wenn er findet, dass sich Bagdad auf dramatische Weise verändert hat. Er bemerkt: „Wenn man seine Nachbarn ermordet hat, wenn man die Menschen auf der anderen Straßenseite abgeknallt hat, ist etwas verloren gegangen. Etwas, das nie wieder zurückkehren wird.“

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