Die Zeitschrift Körnerstrasse77 wird von Kölner Kindern und Jugendlichen mit ausländischen Wurzeln gemacht. Eigene Erfahrungen, die persönliche Perspektive und vor allem die Rechte von Kindern sind ihnen dabei wichtig.

Im Kölner Stadtteil Ehrenfeld leben viele Kinder und Jugendliche aus der ganzen Welt. Beim Verein Appell gegen Rassismus finden sie Unterstützung und Freizeitangebote. Viele Kinder und Jugendliche kommen direkt nach der Schule hierher, treffen Freunde, essen Mittag, machen Hausaufgaben, lernen für die Schule oder machen Spiele. Nebenbei entsteht hier jedes Jahr eine Ausgabe ihrer Zeitschrift Körnerstrasse77.

Die Jugendlichen schreiben selbst, entscheiden, welche Themen ihnen wichtig sind, überlegen, welche Fragen sie stellen wollen. Sind die Hefte gedruckt, verkaufen sie sie auf Straßenfesten oder in der Nachbarschaft. In der zwölften Ausgabe der „Körnerstrasse77“ vom Herbst 2013 zum Beispiel erzählen Jian, Ewan, Serouan und Herivan über ihre Erinnerungen an das Leben im Irak und die Flucht nach Deutschland.

Klaus Jünschke, lange im Vorstand des Vereins, hatte in den 90er Jahren die Idee für die Zeitschrift. „Weil damals ein Kind aus unserer Hausaufgabenhilfe durch mehrere Diebstähle aufgefallen war. Da wurde uns erst bewusst, dass es in den meisten Familien nicht üblich war, den Kindern Taschengeld zu geben“, sagt der 66-Jährige. Mit dem Verkauf der Zeitschrift können die Kinder etwas Taschengeld verdienen. Außerdem lernen sie bei der Arbeit viel und verbessern ihre Schulnoten, vor allem in Deutsch.

Kinderrechte sind ein Thema, mit dem sich die Jugendlichen immer wieder beschäftigen. Sie sprechen darüber, sammeln Informationen, diskutieren und fragen Experten. Dafür wurden die Jugendlichen sogar ausgezeichnet: Bei einem UNICEF-Wettbewerb hat die Zeitschrift 2013 einen Preis gewonnen. Wenn sie noch mal gewinnen, wollen sich die Jugendlichen eine Ferienfreizeit am Meer finanzieren. Das ist ihnen viel wichtiger als Geld, sagt Betreuerin Bernardica Kabus.

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