Britische Schulkinder besuchen Schlachtfelder, in Frankreich ist der Tag des Waffenstillstands von 1918 nationaler Feiertag. In Deutschland dagegen schien der Erste Weltkrieg lange vergessen zu sein. Bis jetzt.

Auf der Webseite des Londoner Imperial War Museums erzählen Briten, welchen Bezug der Erste Weltkrieg zu ihrer eigenen Familiengeschichte hat: Da ist zum Beispiel der Großvater, der an seinem ersten Tag Soldaten begraben musste, die an der Front gefallen waren – oder die Mutter, die ihren Verlobten im Krieg verloren hat. Auch in anderen Ländern ist das Thema Erster Weltkrieg immer noch aktuell: In Frankreich ist der Tag des Waffenstillstands von 1918 zum Beispiel ein nationaler Feiertag.

In Deutschland hat der Erste Weltkrieg in der Erinnerung vieler Menschen bisher keine große Rolle gespielt. Die meisten Menschen beschäftigen sich nicht damit, was der Krieg für die eigene Familie bedeutet hat. Stattdessen ist für manche eine ganz andere Frage wichtig: War der eigene Opa in der Zeit des Nationalsozialismus ein Nazi oder nicht? Auch in der Schule wird der Zweite Weltkrieg ausführlicher behandelt als der Erste.

100 Jahre ist es her, seit der Erste Weltkrieg am 28. Juli 1914 ausgebrochen ist. Im Jubiläumsjahr 2014 hat das öffentliche Interesse am Ersten Weltkrieg in Deutschland stark zugenommen. Auch Menschen unter 30 wollen jetzt mehr über den Krieg erfahren, wie das Ergebnis einer Umfrage aus dem Jahr 2014 deutlich macht.

Museen, Zeitungen, Zeitschriften und Webseiten haben das Thema Erster Weltkrieg aufgegriffen. Obwohl es viele Veranstaltungen und Projekte im Jubiläumsjahr 2014 gibt – große nationale Gedenkfeiern sucht man in Deutschland bisher vergeblich.

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