Seit einigen Jahren steigt die Zahl der humanitären Helfer, die in Krisengebieten angegriffen werden. Nicht nur die Hilfsorganisationen, auch die UN machen sich Sorgen. Experten suchen nach den Gründen.

Humanitäre Helfer in Kriegsgebieten werden immer häufiger zum Ziel von Angriffen. Gab es 2003 weltweit 63 Fälle, waren es 2013 über 250 Angriffe. Dabei wurden 460 Helfer verletzt, getötet oder entführt. Hilfsorganisationen und die UN haben zum Welttag der Humanitären Hilfe am 19. August 2014 zu Schutz und Respekt für die Helfer aufgerufen.

Vor allem lokale Mitarbeiter der Organisationen werden angegriffen. Ausländische Helfer arbeiten oft nicht direkt in den Gebieten oder leben in besser geschützten Unterkünften. Weil es schwierig ist, kleine Organisationen außerhalb der Zentren zu schützen, werden diese häufiger angegriffen. Aber auch große Organisationen wie zum Beispiel das Rote Kreuz haben Probleme.

Die Gründe für die steigende Zahl von Angriffen auf humanitäre Helfer sind nicht eindeutig. Der Bochumer Professor für Völkerrecht Hans-Joachim Heintze meint, dass heute anders als früher an Kriegen oft terroristische Gruppen beteiligt sind: „Terroristen setzen humanitäre Hilfe gleich mit westlichem Denken“, meint er. So kann zum Beispiel das Rote Kreuz als Schutzzeichen in Afghanistan nicht mehr verwendet werden, weil die Terror-Gruppen gerade wegen des Zeichens angreifen, so der Professor.

Die US-Wissenschaftlerin Larissa Fast findet, dass auch die Hilfsorganisationen selbst Schuld sind. Denn sie bleiben oft in Kriegsgebieten, obwohl es dort zu gefährlich wird. Zwar wird dort wegen der Angriffe viel mehr auf die Sicherheit geachtet. Aber Fast sieht genau darin ein Problem: Durch die Sicherheitsmaßnahmen haben die Helfer kaum Kontakt zu den Menschen, die in den Gebieten leben. So werden sie immer weniger als neutrale Partner von allen Seiten akzeptiert, meint die Wissenschaftlerin.

词汇解析及配套练习下载请戳>>>>