Jedes Jahr werden Millionen von Haien getötet, zugleich vermehren sie sich nur langsam. Viele Haiarten sind deshalb vom Aussterben bedroht. Eine Welt ohne Haie – das könnte bald Realität werden.

Der Hai hat den Ruf, eine gefährliche Bestie zu sein. Dabei sterben pro Jahr nur etwa fünf Menschen durch Haiangriffe. Viel mehr Haie sterben hingegen durch die Hand von Menschen. Nach Angaben des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) wurden im Jahr 2000 etwa 100 Millionen Haie gefangen. Mittlerweile sind mindestens 70 Haiarten vom Aussterben bedroht. Der Bestand mancher Arten hat sich um bis zu 90 Prozent verkleinert.

Heike Finke, Artenschutz-Expertin des NABU, erklärt, dass viele Haie erst nach mehr als 20 Jahren geschlechtsreif sind. Meistens wird der Hai jedoch gefischt, bevor er sich vermehren kann. Im Gegensatz zum Tiger, der ebenfalls vom Aussterben bedroht ist, kann man Haie nicht in Zoos züchten. Finke sagt: „ Wenn sie weg sind, dann ist die Art für immer weg.“

Haie werden für sehr unterschiedliche Zwecke gefangen. In Deutschland werden sie zu Steaks verarbeitet. In China wird der Knorpel in der Medizin benutzt, weil er angeblich gegen Krebs hilft. Sportfischer haben es auf die Zähne des Hais abgesehen, die sie als Trophäen tragen. In China und Japan ist eine Suppe aus Haifischflossen eine Delikatesse. Oft schneiden die Fischer den Tieren die Flossen ab, und werfen den lebenden Körper dann einfach wieder ins Meer.

Um die Haie schützen zu können, muss die Wissenschaft mehr über sie erfahren. „Es fällt uns schwer, die Tiere unter Wasser zu beobachten“, erklärt Finke. Erkenntnisse über die Meerestiere sind aber wichtig, um Haischutzgebiete festzulegen. Außerdem muss man die Zeiten bestimmen, in denen die Tiere gebären und in denen deshalb nicht gefischt werden darf. Es ist nicht klar, ob das die Haie retten kann. Einige Haiarten stehen schon seit Jahren auf der Roten Liste. Im September 2014 sind fünf weitere hinzugekommen.

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