Weltweit zählt die Datenbank für Stammzellspender rund 15 Millionen Mitglieder. Jeder einzelne von ihnen ist bereit, einem Todkranken das Leben zu retten, so auch Fabian Scherle.‎

Fabian Scherle hat einem völlig Unbekannten das Leben gerettet: Der Philosophiestudent spendete Stammzellen aus seinem Knochenmark, die einem krebskranken Patienten die Chance auf ein neues Leben gaben. Die Operation dauerte nicht einmal eine Stunde.

Wie eine solche Spende Leben retten kann, erklärt der Leiter der Düsseldorfer Knochenmarkspenderzentrale Dr. Johannes Fischer: "Das sich entwickelnde Immunsystem vom Spender erkennt die bösartigen Leukämiezellen und tötet sie ab", so der Mediziner.

Doch Stammzellen können einem Patienten nur dann helfen, wenn seine Gewebemerkmale und die des Spenders genau gleich sind. Schon bei Geschwistern liegt die Wahrscheinlichkeit, dass diese Merkmale passen, bei unter 30 Prozent. Bei Menschen, die nicht miteinander verwandt sind, ist es fast so wie sechs Richtige im Lotto.

Sieben Jahre nachdem sich Scherle in einer Datenbank für Spender registrieren ließ, bekam er die Nachricht: Ein Patient aus Italien, der an Leukämie litt, hatte exakt die gleichen Merkmale wie er. Wenige Monate später kam dann eine bewegende Mitteilung: Der Patient hat die Transplantation gut überstanden.

Nicht nur für den Empfänger, sondern auch für ihn als Spender war es ein großes Glück, dass seine Stammzellen die richtigen für einen Leukämiekranken waren, sagt Scherle nach seiner Knochenmarkspende. Eines Tages möchte er seinen genetischen Zwilling aus Italien treffen. Persönlich kennenlernen dürfen sie sich allerdings frühestens in zwei Jahren. Vorher müssen Spender und Empfänger anonym bleiben.