Deutsche Sicherheitsbehörden verstehen

V-Männer, Verfassungsschutz, BKA und Polizei: In fast jeder Meldung über die Neonazi-Terroristen, die im Herbst 2011 enttarnt wurden, werden diese Begriffe genannt. Aber wer ist wer? Und wer macht was? Ein Überblick.‎ 

Wer das komplizierte System der deutschen Sicherheitsbehörden verstehen will, muss die Geschichte kennen. Während der NS-Zeit konnte die Gestapo fast ohne staatliche Kontrolle arbeiten. Das war sehr gefährlich. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde daher die Arbeit der Sicherheitsbehörden neu strukturiert und die Aufgaben aufgeteilt.

Der Verfassungsschutz ist einNachrichtendienst. Personen oder Gruppen, die die Sicherheit Deutschlands in Gefahr bringen, werden beobachtet und kontrolliert – zum Beispiel die NPD. Die meisten Informationen bekommt der Verfassungsschutz aus öffentlichen Quellen wie Zeitungen oder dem Internet. Aber er arbeitet auch mit verdeckten Ermittlern und V-Männern. V heißt "Verbindung" oder "Vertrauen". V-Männer arbeiten nicht offiziell für den Staat. Sie tun so, als ob sie aktiv zu einer Gruppe gehören. Alle wichtigen Informationen über diese Gruppe melden sie aber dem Verfassungsschutz.

Das BKA ist die Kriminalpolizei von ganz Deutschland. Es organisiert die nationale Verbrechensbekämpfung und handelt international als deutscher Partner von Polizeibehörden in der ganzen Welt. Es ermittelt zum Beispiel bei internationalem Terrorismus. Auch das BKA darf mit verdeckten Ermittlern arbeiten, um geheime Informationen zu bekommen.

Die Polizei ist für die Sicherheit im Land verantwortlich. Sie versucht, Kriminalität zu verhindern und zu bekämpfen. Für die Arbeit der Polizei sind die Regierungen der einzelnen Bundesländer verantwortlich. Daneben gibt es die Bundespolizei, die sich um Probleme kümmert, die für das ganze Land wichtig sind. Die Sicherheit Deutschland wird also von Verfassungsschutz, BKA und Polizei gemeinsam organisiert. Durch die Verteilung der Aufgaben kann keine Behörde allein arbeiten und die Kontrolle ist gesichert.