Auf " kontrollieren Bürger Parlamentsvertreter. Die Abgeordneten antworten auf Fragen und legen Rechenschaft über ihr Verhalten ab. Die meisten Bürger und Politiker schätzen diese Kommunikationsform.

ist eine Internetplattform, auf der jeder Bürger Politiker mit einer persönlichen E-Mail ansprechen und ihre Arbeit beurteilen kann. Die gemeinnützige Plattform setzt sich für sachliche und individuelle Kommunikation zwischen Bürgern und Politikern ein. Sie startete 2004 zunächst nur in Hamburg. Später weitete sich das Projekt auf ganz Deutschland aus. Mittlerweile findet man auf den Seiten alle Politiker und Parteien, die zur Wahl antreten dürfen.

Ein wichtiger Teil der Arbeit von ist die Kontrolle der eingehenden Fragen, bevor sie an den Abgeordneten weitergegeben werden. Es gibt klare Regeln. Danach sind Fragen nach dem Privatleben ebenso verboten wie Gewaltverherrlichung und Rassismus, außerdem Massen-Mails und Fragen, die unter falschem Namen oder von Mitarbeitern der Webseite verfasst wurden. Alle Fragen und Antworten sind für Interessierte sichtbar und sollen so dem Prozess der politischen Meinungsbildung dienen.

Diese Form der Kommunikation zwischen Politikern und Bürgern wird meist von beiden Seiten geschätzt. Die Politiker geben durch ihre Teilnahme an dem Frage-Antwort-Spiel Einblick in politische Prozesse. Das kommt bei den Bürgern an. Wer mitmacht, kann schon allein dadurch hoffen, mehr Wähler zu gewinnen. Aber immer mal wieder weigern sich einzelne Politiker, teilzunehmen. Der Journalist Stefan Niggemeier kann eine solche Ablehnung nicht verstehen. Er sieht darin "ein bestürzendes Selbstverständnis von Menschen, die das Volk vertreten sollen", so der Blogger. Die Nutzer finden das Angebot jedenfalls gut. Laut besuchen 400.000 Personen pro Monat die Seite.