Israelische Archäologen glauben, nach jahrzehntelanger Suche in der Nähe von Jerusalem das Grab von König Herodes entdeckt zu haben - dort, wo es schon immer vermutet wurde.

Vor mehr als 2000 Jahren errichtete der jüdische König Herodes auf dem Hügel, der von Südjerusalem aus zu sehen ist, zwei Palastanlagen. Dazwischen wurde jetzt seine Grabstätte gefunden.

Der Herodes-Experte Ehud Netzer von der Hebräischen Universität Jerusalem und sein Ausgrabungsteam entdeckten dort Teile eines Sarkophags. Netzer sagte auf einer Pressekonferenz in Jerusalem, dass sowohl der Standort als auch die Verzierungen des Sarkophags außergewöhnlich seien. Sie deuteten darauf hin, dass es sich um den Steinsarg des Herodes handle. Menschliche Knochen seien aber nicht entdeckt worden.

Der Name Herodes ist sowohl mit dem Bericht des Neuen Testaments über den Kindermord von Bethlehem als auch mit dem Ausbau des Tempels von Jerusalem verbunden. Herodes wurde etwa 73 v. Chr. geboren und starb im März des Jahres 4 v. Chr. - also bald nach dem historischen Datum der Geburt Jesu. Um das Jahr 40 herum wurde er unter römischer Oberherrschaft jüdischer König. Er nutzte seine Regierungszeit für umfangreiche Baumaßnahmen. Jerusalem wurde unter Herodes zur prächtigen Residenz ausgebaut.

Nach biblischer Überlieferung im Matthäus-Evangelium ließ Herodes nach Jesus Geburt alle Knaben im Alter von bis zu zwei Jahren in Bethlehem töten. Dazu trieb ihn die Angst vor einem Konkurrenten, den der Prophet Micha im Alten Testament als Messias angekündigt hatte. Um dem Mord zu entgehen, sollen Josef und Maria mit dem Jesuskind nach Ägypten geflohen sein. Der Kindermord von Bethlehem konnte historisch aber nicht nachgewiesen werden.