德语阅读：聪明的动物们系列05——蜜蜂

Die wohl spektakulärste Form der Kommunikation im Tierreich zeigt ein Insekt: Honigbienen erzählen ihren Artgenossen tänzelnd, wo sich eine Futterquelle befindet. Diese elegante Form der Sprache gibt es in zwei Varianten: dem einfachen Rundtanz und dem schwierigen Schwänzeltanz. Hat eine Nektarsucherin eine reiche Nahrungsquelle wie Pollen, Honigtau, Nektar oder Wasser gefunden, fliegt sie zurück zu ihrem Stock und erzählt den anderen Bienen tänzelnd, in welcher Richtung das Futter liegt und wie weit es bis dorthin ist.

Liegt die Nahrungsquelle weniger als 100 Meter vom Bienenstock entfernt, fliegt die fündige Biene in Kreisen im Stock umher. Zwischendurch gibt sie den anderen Bienen eine Kostprobe ihres Fundes. Je länger und intensiver sie tanzt, desto besser ist der Nektar. Dieser Rundtanz enthält noch keine genauen Angaben über den Ort der Nahrung. Im Gegensatz zum Schwänzeltanz: Auf ihrem Flug hat die Biene die Entfernung und den Winkel zum Sonnenstand registriert. Diese Informationen "übersetzt" die Biene dann in ihrem Stock, indem sie immer wieder eine Acht fliegt. Je länger sie mit ihrem Hinterteil zwischen den beiden Schleifen schwänzelt und summt, desto weiter liegt der Nektar entfernt. Mit der Richtung, in der die fündige Biene tanzt, gibt sie den Abflugwinkel für die Futterquelle an. Ausgestattet mit diesen genauen Informationen können die anderen Bienen dann die Futterquelle zielgenau anfliegen.

Unsicher ist, ob der Bienentanz tatsächlich eine Form der tierischen Intelligenz ist - oder ob es sich eher um eine Instinkthandlung der Bienen handelt. Fest steht aber: Der Tanz der Honigbienen ist von allen bekannten Verständigungssystemen im Tierreich eines der höchstentwickelten.