In chinesischen Ziegeleien und Minen schuften Arbeiter unter menschenunwürdigen Bedingungen. Die Besitzer der Betriebe beuten die Männer hemmungslos aus. Den Behörden wird vorgeworfen, die Sklavenhalter gedeckt zu haben.

Befreite Sklavenarbeiter, die verdreckt und teilweise mit offenen Wunden aus ihren Unterkünften wanken - diese Bilder haben chinesische Öffentlichkeit wachgerüttelt. Über tausend Arbeiter wurden in chinesischen Ziegeleien und Kohleminen wie Sklaven behandelt. Sie lebten unter menschenunwürdigen Bedingungen und schufteten für Hungerlöhne.

Die jungen Arbeiter stammen zum größten Teil aus der benachbarten Provinz Henan, eine landwirtschaftlich geprägte Provinz mit 100 Millionen Einwohnern. Die ungebildeten Arbeitskräfte vom Land suchen Jobs in den Städten und werden so leicht zum Opfer illegaler Arbeitsvermittler. Diese sprechen die jungen Männer am Straßenrand an und versprechen ihnen gute Verdienste. Anschließend schicken sie die ahnungslosen Arbeitssuchenden in einem Bus auf die Reise zu einer illegalen Mine oder Ziegelei.

Die Besitzer der Betriebe verdienen durch den Einsatz von Schwarzarbeitern das Tausendfache. Den chinesischen Behörden wird vorgeworfen, Sklavenhalter gedeckt zu haben. Die schockierenden Bilder aus Ziegeleien und Minen beunruhigen nun auch die chinesische Regierung. Die kommunistische Partei fürchtet, dass das von ihr propagierte positive Bild von der "harmonischen Gesellschaft" durch die Sklavenarbeiter im modernen China böse angekratzt werden könnte.