Ein ungewöhnlicher Schulausflug

In die Wüste fliegen und auf Kamelen reiten: Diesen Traum erfüllen sich behinderte Schüler aus Bonn seit zehn Jahren. Sie pflegen eine Partnerschaft zu einer Schule in Tunesien.‎

Lange hatten die Schüler der Christopherusschule in Bonn, einer Förderschule für behinderte Kinder zwischen 6 und 18 Jahren, Geld gesammelt, um sich einen Traum zu erfüllen. Vor zehn Jahren wollten die lern- und körperbehinderten Jugendlichen in die Wüste fliegen, auf Kamelen reiten und in einer Oase Zitronen pflücken. Diese Idee führte zu einer einmaligen Schulpartnerschaft.

Der Lehrer Jürgen Hammerschlag-Mäsgen erinnert sich: „Als die Schüler überlegten, was sie auf der Reise alles sehen wollten, kam plötzlich die Frage auf, ob es auf Djerba eigentlich auch eine Schule für behinderte Kinder gibt“, sagt er. In Tunesien sind solche Schulen eher unüblich, doch die Lehrer wurden tatsächlich fündig.

Inzwischen gab es bereits acht Schüleraustausche mit dem Behindertenzentrum UTAIM in El May. Vier Mal waren 10 bis 13 deutsche Schüler einer 10. Klasse auf der Insel Djerba und vier Mal kamen ebenso viele tunesische Schüler nach Bonn. Finanziert werden die Klassenfahrten vor allem vom „Entwicklungspolitischen Schulaustauschprogramm“ (ENSA) in Berlin. Es fördert auch die Reisen der tunesischen Schüler.

Für sie sind die Klassenfahrten nach Bonn noch aufregender als für die deutschen Jugendlichen, erzählt Rabiaa Querimi von UTAIM: „Kaum eine Familie war schon mal in Europa, erst recht nicht mit einem behinderten Kind.“ Aber auch für die deutschen Jugendlichen sind die Fahrten eine spannende Herausforderung, bei der sie viele wichtige Erfahrungen sammeln können. Der siebzehnjährige Hendrik, der schon einmal dabei war, schmunzelt: „Mit dem Unterhalten war das so eine Sache“, soHendrik. Aber mit Händen und Füßen konnten sich alle verständigen.

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