Der NSU-Prozess: Neonazis vor Gericht

Kaltblütig konnte eine rechtsradikale Gruppe in Deutschland zehn Menschen ermorden. Die rassistischen Täter wurden fast 13 Jahre lang nicht entdeckt. Jetzt stehen eine Frau und vier Männer in München vor Gericht.‎

In der Frühlingsstraße 26 in Zwickau kocht Beate Zschäpe fast jeden Tag Mittagessen für Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt. Ihr Leben scheint ganz normal zu sein, während die zwei Männer in Deutschland unterwegs sind, um Menschen zu ermorden. Ihre Opfer in den Jahren zwischen 2000 und 2007 sind neun Migranten und eine deutsche Polizistin. Als die Polizei ihnen endlich auf die Spur kommt, bringen die Männer sich um. Beate Zschäpe wird verhaftet.

Alle drei gehören zu einer neonazistischen Terrorgruppe, die sich Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) nennt. Bis die Polizei die Täter finden konnte, hat es sehr lange gedauert, obwohl die Neonazi-Szene von Polizei und Geheimdiensten durch so genannte V-Leute beobachtet wurde.

Seit dem 6. Mai 2013 stehen Zschäpe und vier mutmaßliche Helfer der Gruppe in München vor Gericht. Sie muss sich unter anderem wegen mutmaßlicher Mittäterschaft bei den zehn Morden und der Gründung einer terroristischen Vereinigung verantworten. Mit ihr sind vier Männer angeklagt, die die Gruppe unterstützt haben sollen. Der Prozess ist eines der größten Strafverfahren der vergangenen Jahrzehnte in Deutschland.

Ein wichtiges Thema vor dem Prozess war die zu geringe Zahl an Presseplätzen im Gerichtssaal in München. Denn wegen der schrecklichen Taten ist das öffentliche Interesse im In- und Ausland besonders groß. Außerdem fragen sich viele Menschen, weshalb nur vier Terrorhelfer angeklagt sind. Inzwischen wird von 129 Unterstützern des NSU gesprochen. Die Behörden teilten mit, dass die Ermittlungen noch länger dauern werden.

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