Regelmäßig liest man in der Zeitung, deutsche Kinder seien zu dick und nicht fit genug. Ein Grund könnte der Sportunterricht sein: Eine Studie gibt diesem nämlich schlechte Noten.‎

Werner Schmidt, Professor für Sportpädagogik ist enttäuscht: "Man redet viel davon, wie groß der Wert des Sportes ist … Die Realität sieht anders aus", erklärt er. Schmidt hat eine Studie über den Sportunterricht an deutschen Schulen veröffentlicht. Das Ergebnis ist erschreckend: Im Vergleich mit 18 anderen OECD-Ländern liegt Deutschland nur auf Platz 14. An deutschen Grundschulen werden durchschnittlich nur zwei Sportstunden pro Woche gegeben. Ursprünglich hatten die verantwortlichen Minister mindestens drei Stunden gefordert.

Aber es gibt auch positive Ausnahmen. Maria Horstmann, Leiterin einer Bonner Grundschule, setzt sich für mehr Sport und Bewegung an ihrer Schule ein. "Wenn Kinder eine Weile wieder rausgehen aus dem Unterrichtsgeschehen und die Möglichkeit haben, sich zu bewegen, sind sie anschließend wesentlich konzentrierter", erklärt sie. Deshalb befürwortet die Leiterin mehr Pausen während des Unterrichts. Außerdem machen die Lehrer ihrer Schule während des Unterrichts regelmäßig kleine Sportübungen mit den Kindern.

Horstmann erzählt, dass die Vorschriften der Landesregierungen verhindern, dass nicht mehr Sport unterrichtet wird. Die Landesregierungen bestimmen nämlich, wie viele Stunden den einzelnen Unterrichtsfächern zugeteilt werden. Mehr Sportunterricht als vorgeschrieben ist nicht erlaubt.

Ein Lichtblick ist, dass mehr als die Hälfte der Kinder in Sportvereinen ist. Für Professor Schmidt reicht dies jedoch nicht aus. Er findet, dass der Staat die Aufgabe hat, die Kinder schon früh an Sport zu gewöhnen. Den Untersuchungen zufolge ist der Anfang am wichtigsten: Wer sich als junger Mensch zu wenig bewegt, wird sich wahrscheinlich auch später im Alter wenig bewegen.

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