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30.07.2013 – Langsam gesprochene Nachrichten

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Nach jahrelanger Unterbrechung haben sich Israelis und Palästinenser wieder zu direkten Gesprächen an einen Tisch gesetzt. Das Treffen sei "konstruktiv und produktiv" gewesen, sagte ein ranghoher Mitarbeiter des amerikanischen Außenministeriums nach der Begegnung am späten Montagabend in Washington. Die israelische Chefunterhändlerin, Justizministerin Zipi Livni, und ihr palästinensischer Verhandlungspartner Sajeb Erakat hatten zusammen mit US-Außenminister John Kerry an einem Fastenbrechen, wie es im muslimischen Fastenmonat Ramadan üblich ist, teilgenommen. Die eigentlichen Verhandlungen sollen am heutigen Dienstag beginnen. Die direkten Friedensgespräche zwischen Israelis und Palästinensern lagen fast drei Jahre lang auf Eis, nachdem sich Israel im September 2010 geweigert hatte, den Baustopp für israelische Siedlungen in den besetzten Palästinensergebieten aufrecht zu erhalten. Die israelische Siedlungspolitik gilt als einer der schwierigsten Streitpunkte in den Verhandlungen, die eine Zwei-Staaten-Lösung herbeiführen sollen. Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas, der sich in Kairo aufhielt, zeigte sich allerdings unnachgiebig. "Wir haben bereits alle nötigen Zugeständnisse gemacht", sagte Abbas vor Journalisten Kairo.

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In Pakistan haben schwer bewaffnete Taliban-Kämpfer in einem großangelegten Angriff ein Gefängnis gestürmt. Die Gefechte mit den Sicherheitskräften in der Stadt Dera Ismail Khan im Nordwesten des Landes dauerten nach Polizeiangaben bis in die Nacht zum Dienstag an. Ein Sprecher der radikal-islamischen Aufständischen sagte, man habe mehrere Taliban-Führer aus dem Gefängnis befreien wollen. Ein ranghoher Regierungsvertreter sagte dem privaten Nachrichtensender Ary News, fast 250 Häftlinge seien geflüchtet, unter ihnen rund 30 Aufständische. Mindestens zwölf Menschen seien getötet worden, darunter vier Polizisten. Parlamentarier in der Hauptstadt Islamabad wählen heute einen neuen Präsidenten der südasiatischen Atommacht. Die Muslim-Liga (PML-N) von Premierminister Nawaz Sharif hat den Geschäftsmann Mamnoon Hussain aus Karachi aufgestellt, dessen Wahl als sicher gilt. Die größte Oppositionspartei boykottiert die Wahl.

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Mit einem Gottesdienst in der Kathedrale von Santiago de Compostela hat Spanien Abschied von den bisher 79 Todesopfern des Zugunglücks vom Mittwoch genommen. An der Trauerfeier nahmen unter anderem der aus Santiago stammende Ministerpräsident Marinao Rajoy, Kronprinz Felipe und Ehefrau Letizia sowie Infantin Elena teil. In bewegenden Worten sprach der Erzbischof der Pilgerstadt, Julian Barrio, den Hinterbliebenen Trost zu. Nach bisherigen Erkenntnissen war der Lokführer beim Unglück mit seinem Zug in einer Tempo-80-Zone aus noch unbekannten Gründen mit 190 Kilometern pro Stunde in eine Kurve gerast. Er wird sich nach Angaben der Justiz wegen fahrlässiger Tötung in 79 Fällen vor Gericht verantworten müssen. Der 52-Jährige befindet sich aber unter Auflagen auf freiem Fuß.

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Papst Franziskus hat für einen offeneren Umgang der katholischen Kirche mit Homosexuellen geworben. Er wolle nicht wegen ihrer sexuellen Orientierung über Schwule urteilen, sagte der Pontifex vor Journalisten auf dem Rückflug vom Weltjugendtag in Rio de Janeiro nach Rom. Dabei kündigte der 76-Jährige weitere Reformen in der römischen Kurie und in der Vatikan-Skandalbank IOR an. Als großes Problem bezeichnete er die Vatileaks-Affäre um gestohlene Dokumente im Vatikan. Franziskus sprach sich auch für eine stärkere Einbindung von Frauen in die Kirche aus. Eine Frauenordination schloss er indes aus.

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Die Aufräumarbeiten nach der Finanzkrise werfen die Deutsche Bank erneut schwer zurück. Wegen weiterer Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten brach der Gewinn von Deutschlands größter privater Geschäftsbank in den vergangenen Monaten massiv ein. Wie aus den in Frankfurt am Main veröffentlichten Geschäftszahlen hervorgeht, verdiente die Deutsche Bank von April bis Juni unterm Strich 335 Millionen Euro und damit nur halb so viel wie im Vorjahreszeitraum. Hauptgrund war, dass das Geldhaus weitere 630 Millionen Euro für Rechtsstreitigkeiten zurücklegte. Inzwischen sind es insgesamt drei Milliarden Euro. Das Führungsduo des Konzerns, Jürgen Fitschen und Anshu Jain, erklärte, die Hauptgeschäftsfelder hätten in den vergangenen Monaten dennoch "gute Ergebnisse" geliefert.

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Nach dem Aufkommen eines Plagiatsvorwurfs lässt Bundestagspräsident Norbert Lammert seine Doktorarbeit überprüfen. Er habe die Universität Bochum dazu aufgefordert, sagte der CDU-Politiker der Zeitung "Die Welt". Er sei sich keines Fehlers bewusst und habe seine Doktorarbeit nach bestem Wissen und Gewissen angefertigt. Ein anonymer Blogger wirft Lammert vor, auf 42 Seiten seien Unregelmäßigkeiten zu finden. Einen erheblichen Teil der als verwendet angegebenen Literatur habe er ganz offenbar nicht gelesen, schreibt der Blogger.

 

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