Neonazis verbreiten Hassvideos im Internet. Sie verstecken ihre rassistischen Botschaften aber oft hinter harmlosen Bildern. Vor allem für Jugendliche ist das gefährlich. Manche bemerken die Aussagen erst zu spät.

Der Link auf der Facebook-Seite eines Jugendlichen sieht auf den ersten Blick ganz harmlos aus. Das YouTube-Video scheint der Trailer eines Hollywoodfilms zu sein. Doch in Wahrheit ist es etwas ganz anderes: Eine Neonazi-Gruppe verbreitet auf diese Weise ihre volksverhetzenden Botschaften. Die User entdecken die rechtsextremen Aussagen meist zu spät. Oft haben sie das Video dann schon geteilt. Die Videos verbreiten sich so im Internet innerhalb von Sekunden.

Dies ist nur eines von vielen Beispielen, wie Rechtsextremisten im Internet versuchen, Jugendliche zu beeinflussen. Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, erklärt: „Das macht auch Leute, die mit rechtsextremen Anschauungen überhaupt nicht sympathisieren, ungewollt zu Distributoren“, so Krüger. Mittlerweile sind soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter und YouTube zu einem wichtigen Propagandamittel für Rechtsextremisten geworden.

Die Organisation untersucht, wo und wie Neonazis Hasspropaganda und Gewaltvideos verbreiten. Zwei Trends hat sie dabei festgestellt: Einerseits vermeiden Neonazis im Netz klare Parolen. Stattdessen verstecken sie ihre rechtsextreme Botschaft zum Beispiel in Witzen. Andererseits gibt es aber auch immer mehr Videos, die ganz offen gewaltverherrlichende und volksverhetzende Inhalte zeigen.

Mit etwa 30 Millionen Euro unterstützt das Familienministerium in den nächsten Jahren Demokratiezentren und Modellprojekte im Kampf gegen Rechts. Doch das allein reicht nicht: Jeder muss etwas gegen rechte Gewalt im Netz tun. Thomas Krüger macht deutlich: „Es fehlt uns an Online-Gegendemonstrationen in der Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus.“

 

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