In deutschen Gefängnissen ist Gewalt weit verbreitet. Einer kriminologischen Studie zufolge sind viele Häftlinge bereits Opfer physischer Gewalt geworden. Besonders betroffen davon sind jugendliche Straftäter.

Prügel im Sportraum, Mobbing, Vergewaltigungen in der Gemeinschaftsdusche – in deutschen Gefängnissen gehört Gewalt unter Häftlingen häufig zum Alltag. Laut einer Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts hat jeder vierte Häftling mindestens einmal im Monat mit Gewalt zu tun.

Besonders verbreitet sind Gewalttaten unter Jugendlichen. Der Leiter des Forschungsinstituts Christian Pfeiffer meint: „Dass gerade in den Wohngruppen des Jugendstrafvollzugs sehr viel brutale Gewalt passiert, zeigt deutlich, dass unser pädagogisches Konzept falsch ist.“ Pfeiffer zufolge gilt in diesen Gruppen das Recht des Stärkeren, sobald die Tür verschlossen ist und kein Aufseher mehr zuschaut. Auf Kosten der Schwächeren wird so das eigene Selbstbewusstsein aufpoliert.

Es gibt einige Möglichkeiten, wie Gewalt in Gefängnissen reduziert werden kann. Das Kriminologische Forschungsinstitut fordert, die Zellen nur dann zu öffnen, wenn Gefängnispersonal anwesend ist. Außerdem müssten vor allem ältere Gefängnisse mit mehr Kameras ausgestattet werden, um zu verhindern, dass Insassen unentdeckt Gewalttaten verüben.

Doch aus den Justizministerien einzelner Bundesländer kommt Kritik an der Studie. Gewalt hinter Gittern ist kein Massenphänomen, heißt es dort. Für die Politik handelt es sich lediglich um einzelne Fälle von geringer Gewaltanwendung, die nicht überbewertet werden sollen.

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