Blindenschrift
Wenn heute von Blindenschrift die Rede ist, so denkt man in der Regel an Braille. Louis Braille (1809-1852) war ein französischer Blindenlehrer, der die erste brauchbare Blindenschrift entwickelt hat - übrigens im Alter von 16 Jahren. Braille selbst war mit drei Jahren erblindet. Schon vor ihm gab es andere Systeme, die sich aber nicht bewährt hatten. Ein Vorzug des Braille-Systemes ist, dass es auf der Kombination von sechs Punkten basiert. Vorherige Schriften mit zwölf Punkten hatten sich als zu kompliziert erwiesen. Ein anderer Vorzug der Brailleschrift ist der, dass sie als Lese- und als Schreibschrift dient. Das Ziel einer jeden Blindenschrift war die Integration blinder Mitmenschen, denn bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts hatten Blinde nur die mündliche Sprache als Kommunikationsmittel. Eigentlich ist die Blindenschrift ein Ergebnis der militärischen Forschung. Ein französischer Offizier, Charles Barvier, hatte nämlich nach einer Möglichkeit gesucht, Nachrichten so aufzuschreiben, dass man sie auch bei Nacht lesen konnte, ohne Licht zu machen. Im Krieg war dies besonders wichtig. Die Brailleschrift ist somit vielleicht das friedlichste Resultat der militärischen Forschung aller Zeiten.
 

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