Anne Frank – Gefangen im Hinterhaus

Das jüdische Mädchen Anne Frank wäre gerne eine berühmte Schriftstellerin geworden. Aber sie überlebte den Nazi-Terror nicht. Berühmt wurde sie dennoch. Ihr Tagebuch zählt zu den meistverkauften Büchern der Welt.‎

Am 12. Juni 1942 bekam Anne Frank zur ihrem 13. Geburtstag ein Tagebuch geschenkt, das sie später weltweit berühmt machen sollte. Neun Jahre zuvor war die jüdische Familie Frank vor den Nazis aus Deutschland nach Amsterdam geflüchtet. Doch ab Juli 1942 waren Juden auch dort nicht mehr sicher. Annes Vater Otto Frank bat seine Sekretärin Miep Gies und drei andere Mitarbeiter um Hilfe. Sie fanden im Hinterhaus der Prinsengracht 263 ein Versteck für die Franks und eine befreundete Familie. Der Eingang war hinter einem Bücherregal verborgen.

Anne musste zusammen mit sieben weiteren Menschen auf engstem Raum leben. Die Atmosphäre wurde immer angespannter. Das Tagebuch wurde zu Annes wichtigstem Verbündeten. Zwischen 1942 und 1944 notierte sie darin Gedanken, Hoffnungen und Ängste einer Jugendlichen, die sehr erwachsen klingen. "Ich weiß, dass ich nicht sicher bin. Und ich habe Angst vor den Zellen und Konzentrationslagern", schrieb sie.

Die Geschichten aus dem Tagebuch sollten ihr erster Roman werden. Einen Titel hatte sie auch schon: "Das Hinterhaus". Aufgeschrieben hat Anne Frank ihr tägliches Leben in der Enge und Isolation. Doch als sie und die sieben anderen im August 1944 verraten und deportiert wurden, blieb das Tagebuch in Amsterdam. Anne und ihre Schwester Margot starben im März 1945 kurz vor Kriegsende im Konzentrationslager Bergen-Belsen.

Das Tagebuch hat Miep Gies in Sicherheit gebracht. Sie übergab es ungelesen an Otto Frank, der als einziger überlebt hatte. Der veröffentlichte die Notizen seiner Tochter. "Ich will nicht umsonst gelebt haben wie die meisten Menschen. [...] Ich will fortleben, auch nach meinem Tod", heißt es darin. In der Prinsengracht 263 erinnert heute ein Museum an die junge Autorin: das Anne-Frank-Haus.

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