Die Hälfte der Deutschen ist zu dick

Erschreckende Erkenntnisse: 53 Prozent der Frauen und 67 Prozent der Männer in Deutschland sind zu dick, so eine Studie aus 2012. Besonders besorgniserregend sind der Anstieg von Adipositas und die Folgen.

Die Deutschen werden immer dicker. Aber falsche Ernährung ist nur ein Grund dafür, dass über die Hälfte der Erwachsenen übergewichtig ist. Auch die Gene sowie die Lebens- und Arbeitsumgebung können einen Einfluss haben. Außerdem ergab die Studie des Robert-Koch-Instituts, dass sich Personen mit höherer Bildung und höherem Einkommen gesünder ernähren.

Auch viele Kinder leiden an Fettleibigkeit. Hamburger und Chips statt Obst und Gemüse, kaum Bewegung und langes Sitzen vor dem Computer machen ganz schnell aus einem etwas pummeligen Kind ein medizinisches Problem. Stefanie Gerlach von der Deutschen Adipositas-Gesellschaft betont die Verantwortung der Eltern: „Die Eltern bestimmen, was an Lebensmitteln zuhause vorhanden ist“, sagt sie.

Nicht nur Adipositas selbst ist das Problem, sondern auch die Folgekrankheiten wie Gelenkschäden, Diabetes oder Depressionen. Kommt es ganz dick, dann ist der einzige Weg eine Operation. Meist wird dabei der Magen verkleinert. Die Patienten werden dadurch schneller satt und essen so wesentlich weniger. Der Mediziner Martin Pronadl berichtet: „Es ist nicht selten, dass sich Patienten komplett halbieren und über 120, 130 Kilo nach einer Operation abnehmen“, so der Arzt.

Damit es gar nicht erst soweit kommt, wird viel über Prävention diskutiert. Dänemark geht da einen sehr ungewöhnlichen Weg. Im Oktober 2011 wurde eine Fettsteuer eingeführt – die erste und einzige weltweit. Besteuert werden Nahrungsmittel, die mehr als 2,3 Prozent gesättigte Fette enthalten. Das soll die Menschen davon abhalten, zuviel von den ungesunden Fetten zu essen, um so Übergewicht und Folgekrankheiten zu verhindern.