Warum Normen die Wirtschaft retten

Genormt wird auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene. Das deutsche Institut für Normung (DIN) hat ungefähr 30.000 Vorgaben entwickelt. Welche Rolle spielen diese für die Wirtschaft?

Der deutschen Mentalität werden Genauigkeit und Zuverlässigkeit nachgesagt. Menschen in anderen europäischen Ländern - vor allem in Südeuropa - werden oft als gelassener beschrieben. So genannte Normungsorganisationen versuchen Produkte und deren Maße, Materialien und funktionelle Eigenschaften zu standardisieren. Es gibt sie aber nicht nur in Deutschland - auch auf internationaler Ebene wird genormt.

Die Internationale Organisation für Normung (ISO) nahm 1926 ihre Tätigkeit auf – mittlerweile beteiligen sich mehr als 150 Staaten an der Arbeit der ISO. Das Europäische Komitee für Normung (CEN) schafft Normen in der Europäischen Union - diese sollen dem reibungslosen Austausch auf dem Binnenmarkt dienen und so die europäische Wirtschaft im globalen Handel fördern. In internationalen Gremien vertritt das Deutsche Institut für Normung (DIN) die deutschen Interessen.

Das DIN hat mittlerweile ungefähr 30.000 Normen entwickelt - zu viele, glauben Einige. DIN 1355 zum Beispiel legt unter anderem den Montag als ersten Tag der deutschen Woche fest. Trotzdem könnte sich das jeder Deutsche doch auch ohne Norm merken. DIN 5012 beschreibt den standardisierten Kurzbrief - auch diese Norm ist wohl nicht zwingend notwendig. Der weltweite Gebrauch des 1922 in der DIN 476 entwickelten Papierformats beweist dagegen, wie nützlich Normen sein können - Vielen ist die Bezeichnung DIN schließlich nur durch das DIN-A4-Format und die anderen Größen bekannt.