"Hope" für die südafrikanischen Aids-Patienten

Im Kampf gegen Aids muss global gedacht und lokal gehandelt werden - wie von der Hilfsorganisation Hope in Kapstadt. Ihr Gründer ist ein katholischer Pfarrer weit aller Klischees.

Stefan Hippler ist ein katholischer Pfarrer, wie er nicht dem Klischee entspricht. Er ist ein fröhlicher und offener Mensch. Er lacht viel und verbreitet Optimismus - Hoffnung eben.

Hippler ist Pfarrer in Kapstadt. Die deutsche Bischofskonferenz entsandte ihn seinerzeit als Auslandsseelsorger nach Südafrika. Inzwischen lebt er seit zehn Jahren dort. 2001 gründete er seine Hilfsorganisation "Hope", die sich dem Kampf gegen Aids verschrieben hat und die mittlerweile so bekannt ist, dass schon Nelson Mandela und Joschka Fischer da waren.

Alles begann mit der Gründung der Kinderstation im Tygerberg-Krankenhaus in Kapstadt. Sofort machte sich der deutsche Pfarrer Hippler an die Vernetzungsarbeit, die zum Erfolgsrezept des Hope-Projektes geworden ist: Als erstes wurden Sozialarbeiter mit medizinischem Wissen im HIV/Aids-Bereich ausgebildet. Die Aufgabe dieser Sozialarbeiter ist es dann, die Township-Bewohner mit den dortigen Gesundheitszentren bis hinauf zum staatlichen Kinderkrankenhaus zu vernetzen. Ganz wichtig ist nach wie vor die Aufklärungsarbeit, besonders weil die Regierung jahrelang das Aidsproblem vertuscht und heruntergespielt hat. Innerhalb von wenigen Jahren wurde "Hope" zu einem der erfolgreichsten Aidsprojekte der Region.

Hippler macht keinen Hehl daraus, dass er von der offiziellen Linie der katholischen Kirche und ihrem Kondomverbot abweicht. Natürlich gäbe es Bischöfe, die mit seiner Einstellung nicht glücklich seien, aber er folge nur seinem Gewissen und seinem Verstand. Allerdings vermisse er den Versuch der katholischen Kirche, sich theologisch mit der Herausforderung der Aids-Pandemie auseinanderzusetzen. Bildunterschrift: Und wie schafft es Hippler, bei immer noch täglichen 1500 Neuinfektionen die Hoffnung nicht zu verlieren? "Rette einen Menschen und Du rettest die ganze Welt - so heißt ein jüdisches Sprichwort", sagt Hippler. "Darum geht es."