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14.10.2012 – Langsam gesprochene Nachrichten

Syrien hat türkischen Fluglinien das Überfliegen seines Luftraums verboten. Das Außenministerium in Damaskus erklärte, dies sei nach dem Prinzip der Gegenseitigkeit eine Reaktion auf eine Entscheidung der Türkei. Am Mittwoch hatten türkische Kampfflieger ein syrisches Passagierflugzeug auf dem Weg von Moskau nach Damaskus zur Landung in Ankara gezwungen. Die beschlagnahmte Fracht enthielt nach türkischer Darstellung Munition und militärische Ausrüstung für Damaskus. Russland und Syrien dementierten dies. Nach diesem Vorfall erklärte die Türkei den syrischen Luftraum für unsicher und verbot türkischen Flugzeugen Flüge über das Nachbarland. Die Türkei fordert seit längerem die Errichtung einer Flugverbotszone in Syrien. Ministerpräsident Tayyip Erdogan warf dem UN-Sicherheitsrat am Samstag Untätigkeit vor. In Istanbul sagte er, in Syrien würden die Fehler wiederholt, die in den 90er Jahren beim Massaker von Srebrenica in Bosnien verübt wurden.

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Wenige Stunden nach der Tötung eines führenden Extremisten hat die israelische Luftwaffe einen zweiten Luftangriff auf den Gazastreifen geflogen. Dabei sei ein militanter Palästinenser getötet worden, teilte eine israelische Militärsprecherin mit. Der Mann sei auf einem Motorrad im Süden des Küstenstreifens unterwegs gewesen und habe den Abschuss von Raketen auf Israel vorbereitet. Sein Mitfahrer sei bei dem Angriff verletzt worden. Kurz zuvor hatte die israelische Luftwaffe bei einem ähnlichen Angriff im Norden des Gazastreifens zwei Extremisten getötet, von denen einer als der führende Salafist Hischam al-Saedni identifiziert wurde. Salafisten, die eine strenge Auslegung des sunnitischen Islam vertreten, hatten sich in jüngster Zeit wiederholt zu Raketenangriffen auf Israel bekannt.

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Der entlassene ägyptische Generalstaatsanwalt Abdel Maguid Mahmud kann nach eigenen Angaben in sein Amt zurückkehren. Mahmud erklärte nach einem Treffen mit Staatspräsident Mohammed Mursi, man habe eine Einigung erzielt. Mursi hatte den Generalstaatsanwalt nach Freisprüchen für insgesamt 24 Anhänger des früheren Machthabers Husni Mubarak entlassen. Daraufhin wurde dem Präsidenten vorgeworfen, sich unrechtmäßig in die Justiz einzumischen. Sein Regierungsstil war einer der Auslöser für die jüngsten blutigen Ausschreitungen in Kairo. Mahmud selbst hatte erklärt, er werde seinen Posten als Generalstaatsanwalt unter keinen Umständen räumen, es sei denn, er werde ermordet.

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In Litauen hat die Parlamentswahl begonnen. In dem Baltenstaat sind rund 2,6 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen, zuerst über 70 Sitze nach dem Verhältniswahlrecht zu entscheiden. In zwei Wochen stimmen sie dann über 71 Direktmandate ab. Meinungsumfragen sehen die oppositionellen Sozialdemokraten oder die links-liberale Arbeitspartei vorn. Eine Niederlage der konservativ-liberalen Regierungskoalition unter dem seit 2008 amtierenden Ministerpräsidenten Andrius Kubilius gilt als wahrscheinlich. Sie hat wegen drastischer Sparmaßnahmen an Popularität verloren. Die Litauer stimmen zugleich in einem nicht bindenden Referendum über den Bau eines Atomkraftwerkes ab.

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Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble erwartet keine Staatspleite Griechenlands. Das werde nicht passieren, sagte der CDU-Politiker vor Wirtschaftsvertretern in Singapur. Es mache auch keinen Sinn, über einen Austritt des hoch verschuldeten Landes aus der Eurozone zu spekulieren. Dies wäre äußerst schädlich für Griechenland und die Euro-Gruppe insgesamt. Schäuble fügte hinzu, die griechische Regierung unter Antonis Samaras wisse, was zu tun sei. Sie müsse "eine Menge sehr ernster Reformen vornehmen". Deutschland werde das Land auf dem Weg zu mehr Wettbewerbsfähigkeit und beim Aufbau einer funktionierenden Verwaltung unterstützen.

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Der in Berlin im Exil lebende chinesische Autor Liao Yiwu erhält an diesem Sonntag in Frankfurt den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. An der Verleihung der renommierten Auszeichnung, die mit 25 000 Euro dotiert ist, nimmt in der Paulskirche auch Bundespräsident Joachim Gauck teil. In der Begründung der Preisvergabe heißt es, Liao habe sprachmächtig und unerschrocken gegen die politische Unterdrückung aufbegehrt. Von seinem chinesischen Landsmann Mo Yan, der am Donnerstag den Literaturnobelpreis erhalten hatte, distanzierte sich Liao deutlich. Mo sei ein "Staatsautor", der das kommunistische Regime vertrete.

 

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