Elombo Bolayela ist der erste Abgeordnete aus Afrika in einem deutschen Landes-parlament. Eigentlich wollte er irgendwann zurück in den Kongo. Doch dann wurde er Politiker und setzt sich nun für Migranten ein.‎

Dass Elombo Bolayela einmal Abgeordneter in einem Landesparlament sein würde, hätte er sich nicht träumen lassen. Denn sein Start in Deutschland war nicht leicht. Er kam 1992 als Asylbewerber. Seine Heimat, den Kongo, hatte er aus Angst vor politischer Verfolgung verlassen müssen. Seit dem Jahr 2000 ist er deutscher Staatsbürger, nachdem er lange für seine Anerkennung gekämpft hat.

Trotz der Schwierigkeiten mit den Behörden fühlte er sich in der niedersächsischen Kleinstadt Syke bei Bremen sofort sehr wohl. Er fand Freunde, begann eine Lehre als Tischler und gründete eine Familie. In dem Baumarkt, in dem er seine Ausbildung machte, leitet er inzwischen den Betriebsrat. Bolayela weiß, dass er viel Glück hatte: „Die Menschen meinen es gut mit mir“, lacht er. Seiner Meinung nach liegt das auch daran, dass er immer das Gute in den Menschen sieht.

Seinen politischen Erfolg kann er sich selbst nicht richtig erklären. Eigentlich wollte er immer in den Kongo zurückgehen. Doch als er 2007 zum ersten Mal wieder in seine alte Heimat reiste, fühlte er sich dort fehl am Platz. Er fand die Zustände im Kongo erschreckend und hatte nicht das Gefühl, dass man dort politisch etwas verändern kann. Da ihm die Demokratie aber sehr wichtig ist, engagiert er sich in seiner neuen Heimat dafür.

Seit Juni 2011 sitzt er im Bremer Landesparlament. Damit ist er der erste und einzige Politiker aus Afrika in einem deutschen Parlament. Seine Kollegen in der SPD sprechen mit Anerkennung von ihm. Eine Gesetzesinitiative hat Bolayela schon auf den Weg gebracht: Er möchte die Situation ausländischer Studierender in Deutschland verbessern. Im Baumarkt arbeitet er aber trotzdem noch. Und die Kunden freuen sich über den Politiker, der mit beiden Beinen im Leben steht.