Ein Migranten-Fußballverein auf Erfolgskurs

Sie haben keine funktionierende Organisation und kein eigenes Trainingsgelände – aber sie haben Erfolg als Team. Der Verein Türkiyemspor, vor 30 Jahren in Berlin gegründet, spielt jetzt in der Regionalliga.

Ein Fußballplatz im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg: Uwe Erkenbrecher, Trainer von Türkiyemspor Berlin, gibt Anweisungen. Seine Mannschaft spielt zum ersten Mal auf dem Platz, auf dem sie in wenigen Tagen ihr erstes Heimspiel in der vierten deutschen Liga absolvieren muss. Hier ist nichts perfekt geregelt: Gestern wurde in ihrem Bezirk Kreuzberg trainiert; wo das Training morgen stattfindet, ist ungewiss. Der 53-jährige Erkenbrecher hat sich auf den ungewöhnlichen Terminplan eingestellt. "Das ist schon ein besonderer Verein. Die sozialen Strukturen hier sind anders als in einem normalen deutschen Verein", sagt er.

Der bekannteste Migranten-Fußballverein Deutschlands ist aber nicht ausschließlich ein Klub für türkische Zuwanderer: Die Trainingssprache ist Deutsch, und nur noch die Hälfte der Spieler hat türkische Wurzeln. Osteuropäer, Afrikaner und Deutsche ergänzen die Mannschaft. Diese Vielfalt ist es, die der Spieler Ilter Senkaya an seinem Verein schätzt: "Das Besondere an Türkiyemspor ist das Flair der Mannschaft. Außerdem zeigen wir so, dass Immigrantenkinder sportlich auch was bewegen können."

Der Verein engagiert sich nämlich nicht nur auf, sondern auch neben dem Platz: Man versucht, Jugendliche mit Sport von der Straße zu holen und organisiert Aktionen gegen Gewalt. Letztes Jahr hat der Verein für seine gute Jugendarbeit und seine verschiedenen Mädchen-Teams den Integrationspreis des Deutschen Fußballbundes bekommen.

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