Er ist beliebt und gleichzeitig umstritten: In Afrika wird das katholische Kirchenoberhaupt Papst Benedikt XVI. gefeiert. In Europa stören seine Äußerungen viele Menschen. Die Kirche wird immer häufiger kritisiert.‎

Zwei Drittel der deutschen Katholiken sehen Papst Benedikt XVI. immer kritischer, so das Ergebnis einer Meinungsumfrage. Sie sind der Ansicht, dass er mit der Rehabilitierung des Holocaust-Leugners Richard Williamson einen Fehler gemacht hat. Auch in Frankreich ist der Pontifex nicht mehr so beliebt wie früher. Die Wiederaufnahme von vier erzkonservativen Pius-Brüdern in die katholische Kirche schadete dem Kirchenoberhaupt. Und auch Benedikts Aufforderung, trotz der Ansteckungsgefahr mit Aids auf Kondome zu verzichten, ist umstritten.

Doch in vielen afrikanischen Ländern ist die katholische Kirche sehr beliebt. Dort hat sie – im Gegensatz zu Europa – sehr oft direkten Kontakt zu den Menschen. Wo politische Unterdrückung und Hungersnöte herrschen, wird die Kirche völlig anders gesehen als in demokratischen Staaten. Neben geistlichem Beistand macht sie sich in diesen Ländern auch durch humanitäre und karitative Hilfe bei der Bevölkerung beliebt. Wenn der Papst durch Afrika reist, begrüßen ihn die Gläubigen dort mit großer Freude.

Grund für diese Unterschiede sind die ungleichen Lebensbedingungen auf beiden Kontinenten. In Afrika steht die Kirche vielen Menschen im täglichen Kampf um ihre Existenz bei. Vor allem in Westeuropa finden viele Menschen die katholische Kirche zu dogmatisch. Sie fühlen sich in ihrer persönlichen Freiheit angegriffen. Und auch die Diskussion über das Kondomverbot wird vor allem in Europa und nicht in Afrika geführt.

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