In Deutschland stehen 40 Kirchen und Kapellen an Autobahnen. Reisende finden dort Ruhe und einen Ort zum Beten. Pro Jahr werden sie von einer Million Menschen besucht – auch von Menschen, die nicht an Gott glauben.‎

Die A 57 ist eine stark befahrene Autobahn in Nordrhein-Westfalen. Auf einem ihrer Rastplätze steht die Autobahnkapelle St. Raphael. Ihren Bau machten Spenden möglich. Der Straßenlärm der vorbeifahrenden Autos dringt kaum in die Kapelle hinein. Andächtige Stille umgibt den Besucher. Seit fast 37 Jahren kümmert sich die Rentnerin Helene Schiele mit ihrem Mann ehrenamtlich um St. Raphael.

Sie erzählt, dass nicht nur Christen, sondern auch Muslime, Buddhisten und Hindus die Kapelle besuchen. Selbst Menschen, die nichts mit Religion zu tun haben, kommen dorthin. Auch der Geschäftsmann Kurt Traut macht immer wieder in der Kapelle halt. Er sagt: „Man findet einen ganz kleinen Moment Abstand von der Welt draußen, die doch sehr hektisch ist.“

St. Raphael ist eine von 40 Kirchen und Kapellen an Autobahnen in Deutschland. Etwa eine Million Menschen besuchen sie pro Jahr. Das ist einmalig auf der Welt. Schiele erklärt den Grund für die Beliebtheit: „Das ist einfach ein anonymer Ort, wo man reingehen kann, um mit Gott zu sprechen, für irgendwas zu danken oder zu bitten.“

In St. Raphael können die Besucher ihre Bitten und Gebete in Bücher schreiben, die dort ausliegen. Kleine und große Bitten stehen darin – allgemeine Dinge, aber auch ganz persönliche Anliegen oder Fragen. Zum Beispiel hat jemand „Danke für das Leben!“ geschrieben, ein anderer stellt die Frage: „Bleibt unsere kleine Familie bestehen?“ Und ein Lastwagenfahrer bittet: „Beschütze meine Familie und lass mich heil nach Hause kommen.“

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