Sturmjäger fahren in Unwetter hinein, machen Bilder und sammeln Daten über die Stürme. Dafür bekommen die meisten kein Geld. Die Daten können anderen Menschen das Leben retten. Allerdings ist das Hobby sehr gefährlich.

Sven Lüke ist Sturmjäger. Wann immer in Deutschland ein schweres Gewitter, ein Tornado oder ein Hagelsturm aufzieht, fährt der 37-Jährige dorthin. Er ist dabei nur mit wenigen technischen Geräten ausgestattet: Ein GPS-Gerät, ein Tablet und ein Handy reichen für seine Forschung aus. Er beobachtet das Donnern und Blitzen und macht Fotos und Videos. Ihn fasziniert die Schönheit solcher Naturgewalten.

Seine Daten schickt Lüke dann an Wetterdienste, wie den Deutschen Wetterdienst (DWD) und an die Unwetterzentralen. Je mehr verlässliche Daten und Unwetterbeobachtungen es gibt, desto schneller und umfassender kann die Bevölkerung gewarnt werden, sagt Andreas Friedrich, der Tornadobeauftragte beim DWD. Deshalb unterstützt der DWD Sturmjäger wie Lüke, indem er ihnen z. B. kostenlos Radardaten zur Verfügung stellt.

Zurzeit gibt es in Deutschland etwa 70 bis 80 Sturmjäger. „Unser Wunschtraum ist, dass in Deutschland mehrere Tausend dieser ehrenamtlichen Wetterbeobachter für uns Daten sammeln“, sagt Friedrich. Lüke ist für sein Hobby viel unterwegs: „Manchmal kommen da schon 700 Kilometer für eine Fahrt zusammen“, erzählt der Sturmjäger. Starke Unwetter passieren in Deutschland öfter, als man denkt. Zwischen 40 und 60 Tornados gibt es jedes Jahr.

Doch im Vergleich zu den USA, wo jedes Jahr mehr als 1000 solcher Stürme toben, ist das sehr wenig. Dort gibt es einige zehntausend Sturmjäger. Sie sind so wichtig, dass manche Gemeinden und Behörden sie für ihre Beobachtungen bezahlen. Laut Friedrich ist durch diese Untersuchungen die Zahl der Tornado-Opfer deutlich gesunken. Allerdings ist es ein sehr gefährliches Hobby. Im Juli 2013 kamen in den USA mehrere Sturmjäger bei einem Tornado ums Leben.

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