【小编碎碎】幸福是什么?什么会让人感到幸福?哪些人是最幸福的呢?如今“幸福”也作为一门课程进入了德国学生的课堂。让我们走进他们的课堂和他们一起感受幸福吧!
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Das Wort mit den fünf Buchstaben hat es in sich. Inzwischen befassen sich Forscher unter anderem damit, was Glück ist, was glücklich macht und welche Menschen die glücklichsten sind. Auch in Schulen ist es ein Thema.

Sprecher:
Viele Schulen in Deutschland haben es schon einmal auf dem Stundenplan gehabt: das Thema „Glück“. Dazu zählt auch das Reuchlin-Gymnasium in der baden-württembergischen Stadt Pforzheim. Die Schulleitung fand die Idee gut, sich im Rahmen des Ethikunterrichts mit dem Thema auseinanderzusetzen. Um zunächst herauszufinden, was einen überhaupt glücklich macht, schickt Lehrerin Ulrike Barth ihre Schüler auf eine besondere Reise:

Ulrike Barth:
„Wir machen noch mal 'ne Fantasiereise. Die Bilder, die in euch da hochkommen, lasst sie einfach kommen, versucht nix zu erzwingen.“

Sprecher:
Die vier Mädchen und 13 Jungen setzen sich bequem hin, atmen entspannt und begeben sich auf eine Reise in ihr Unterbewusstsein, auf eine Fantasiereise. Sie sollen sich eine wunderschöne Wiese mit blauem Himmel vorstellen. Dabei sollen sie – wie Lehrerin Ulrike Barth sagt – die Bilder hochkommen lassen. Denn jeder verbindet bestimmte Erlebnisse mit einer solchen Situation, die als Bilder vor dem sogenannten geistigen Auge, in der eigenen Vorstellung, erscheinen. Am Ende ihres Weges treffen die Schüler gedanklich auf ihr „Haus der inneren Kraft“, den Bereich in ihrem Unterbewusstsein, in dem sie sich zufrieden fühlen. Der „Glücksunterricht“ folgt dem Prinzip der Selbsterfahrung: Rollenspiele, bei denen jeder Schüler wie ein Schauspieler eine bestimmte Rolle übernimmt, sowie Konzentrations- und Wahrnehmungsübungen sollen Selbstvertrauen vermitteln. Stärken, aber auch Schwächen sollen erkannt werden. Gleichzeitig üben die Schüler das Gemeinsamkeitsgefühl in einer Gruppe. Viele der Schüler erläutern den anderen bereitwillig, wie sie die Fantasiereise erlebt haben:

Schüler und Schülerinnen:
„Ich hab mir mein Haus so vorgestellt, weil also es ist mit viel Holz. Weil ich stehe so auf Holzhäuser. Weil, die finde ich so schön entspannend und auch angenehm. / Und dann läuft man da halt raus in dieses Haus rein, wo die Sonne scheint, und da sind ja so fünf Fenster. In dem einem ist 'ne Blume, also, das ist halt so die Schönheit von der Natur und so weiter symbolisiert, und dann die Sonne halt für Freude. Dann das lachende Gesicht hier für Menschen, die dir was bedeuten. / Hier sieht man 'nen Handball. Handball spielt in meinem Leben 'ne zentrale Rolle. Und hier sieht man meine Mannschaft, die hab ich gesehen, als ich im Zimmer der Menschen, die mir was bedeuten, war.“

Sprecher:
Die Schüler und Schülerinnen schildern ihre eigenen Erfahrungen bei der Fantasiereise zu einem Haus. Bei dem einen ist es ein Holzhaus, bei der anderen hat das Haus fünf Fenster, durch die die Sonne hineinscheint. Der dritte Schüler verbindet das Haus mit seiner Familie und dem, was er am liebsten tut: Handball spielen. Mancher der Schüler spricht übrigens grammatisch nicht ganz korrekt. So setzt der erste Schüler, wie es in der Alltagssprache üblich ist, das Prädikat in dem Kausalsatz mit „weil“ nicht ans Satzende. Der „Glücksunterricht“ gliedert sich in vier große Themenbereiche: Freude am Leben, Freude an der eigenen Leistung, die Selbsteinschätzung und die Einschätzung durch andere sowie der Körper als Ausdrucksmittel der eigenen Gefühle. Für Lehrerin Ulrike Barth bedeutet diese andere Form des Unterrichts einen wichtigen Gegenpol zum sonstigen Schulalltag:

Ulrike Barth:
„Ich möchte ihnen eigentlich vermitteln, dass sie selbst erkennen, wie stark sie sind, ich möchte sie stark machen. Weil in der Schule geht's eigentlich im Moment nur noch um Leistung, Leistung, Leistung.

Sprecher:
Ulrike Barth betont, es sei ihr wichtig, das Selbstvertrauen der Schüler zu stärken. Denn in der Schule zähle nur Leistung. Wie sehr, unterstreicht sie durch die dreimalige Nennung des Begriffs. Und dieser stetige Leistungsdruck kann krank machen. Selbst bei Schülern wird inzwischen das sogenannte „Burn out“-Syndrom festgestellt, ein geistiger und körperlicher Erschöpfungszustand. Während des Unterrichts zum Thema „Glück“ soll mal nicht das Lernen im Mittelpunkt stehen, sondern Ruhe und das Nachdenken über sich selbst. Allerdings fällt dies vor allem den Jungen nicht leicht:

Schüler und Schülerin: 
„Ja, Phantasiereise, das wusste ich schon von Anfang an, dass es mir nicht eigentlich
hilft. / Ich weiß nicht, das ist irgendwie so schwammig und die Übungen sind teilweise irgendwie sinnlos, oder ich sehe einfach den Sinn nicht. / Ich persönlich kann das eigentlich ziemlich gut umsetzen, denke ich. Also, jetzt nicht dieses ‚Ich bin das Feuer und schenke dir Kraft und Inspiration' oder so was. Das jetzt nicht. Aber dann, wenn ich ins Feuer guck, dann fühl' ich das dann auch. Also, das sag ich mir dann nicht mehr, sondern ich seh' das dann irgendwie.“

Sprecher:
Für den zweiten Schüler sind Ziel und Sinn der Übungen nicht klar, es ist schwammig. Die Schülerin hat da weniger Probleme. Sie findet, dass sie die Übungen gut anwenden, umsetzen kann – mit einer Ausnahme: Wenn es zu esoterisch, zu abstrakt für sie wird. Wenn sie sich selbst als Feuer sehen soll, das ihr Kraft und viele neue Gedanken, Inspiration, schenkt. Die unterschiedlichen Übungen erfordern von den Schülern öfter, über den eigenen Schatten zu springen:

Schülerin:
"Ja, also ich fand das irgendwie auch, also wo man sich so fallen lassen hat, das war am Anfang für mich sehr schwierig, weil ich halt überhaupt kein Vertrauen hatte, dass die mich jetzt wirklich auffangen. Aber irgendwie so nach 'ner Weile hat man dann halt gemerkt, ‚Ja, die anderen werden auch aufgefangen, man sollt 's echt mal versuchen', und es war auch 'ne schöne Erfahrung, dass man dann eben von den anderen gehalten wird.“

Sprecher:
Diese Schülerin hatte zunächst wenig Vertrauen, das aber bei der entsprechenden Übung verlangt wurde. Sie musste sich auf einen Stuhl oder Tisch stellen, sich fallen lassen und darauf vertrauen, dass ihre Mitschüler sie auffangen. Jemand, der sich im übertragenen Sinn fallen lässt, hat Vertrauen in eine andere Person. Im Laufe des Schuljahres gelingt es dann immer besser, die anfängliche Zurückhaltung aufzugeben und sich in der Gruppe offener zu verhalten. Zum „Glücksunterricht“ gehört ebenfalls das Führen eines Tagebuchs. In dieses schreiben die Schüler, welche Übungen sie gemacht haben, sie bewerten, wie sinnvoll diese Übungen für sie waren und ob sie im alltäglichen Leben anzuwenden sind. Da zur Schule immer Noten gehören, wird dieses Tagebuch am Ende des Schuljahres benotet. Und sind sie jetzt glücklichere Menschen?

Schülerin:
„Also glücklicher, denk ich jetzt nicht, dass wir [es] sind, aber man hatte schon 'n positiveres Gefühl allgemein, also jeden Tag halt so.“

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