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04.04.2013 – Langsam gesprochene Nachrichten

Neue Eskalationsstufe im Nordkorea-Konflikt: Nach der Entsendung zweier US-Kriegsschiffe in den West-Pazifik hat das Regime in Pjöngjang den USA offiziell mit einem möglichen Atomschlag gedroht. Militärische "Operationen ohne jede Rücksicht" seien nun bewilligt, gab die oberste Armeeführung bekannt. Das schließe auch Atomwaffen neuester Bauart ein. Nordkorea verfügt nach Ansicht von Experten allerdings nicht über die technischen Mittel, das amerikanische Festland mit Langstreckenraketen anzugreifen. Die USA kündigten an, angesichts der Drohungen aus Nordkorea in den kommenden Wochen ein Raketenabwehrsystem auf der zu den USA gehörenden Pazifik-Insel Guam aufzustellen. Das US-Militär beorderte in den vergangenen Tagen bereits Kampfflugzeuge und Zerstörer in die Region.

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Erstmals nach der Einigung auf ein Rettungspaket für Zypern kommt der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) an diesem Donnerstag in Frankfurt zusammen. Eine Senkung des Leitzinses unter das Rekordtief von 0,75 Prozent halten Ökonomen für unwahrscheinlich, obwohl sich die Konjunktur zuletzt wieder eingetrübt hatte. Im Mittelpunkt dürften die Lage auf Zypern und die Auswirkungen auf die Eurozone stehen. EZB-Präsident Mario Draghi sei gefordert, die Nervosität an den Märkten zu dämpfen, erklärten Volkswirte.

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Im Streit um die Platzvergabe für Medienvertreter im Münchner NSU-Prozess will die türkische Zeitung "Sabah" vor das Bundesverfassungsgericht ziehen. "Wir werden klagen", sagte der stellvertretende Chefredakteur Ismail Erel im ZDF. Die Presse- und die Informationsfreiheit müsse auch für türkischsprachige Journalisten in Deutschland gelten, begründete Erel den Vorstoß. Der Prozess gegen die rechtsextreme NSU-Terrorzelle beginnt am 17. April. Das Münchener Gericht steht in der Kritik, weil es die 50 festen Presseplätze strikt nach der Reihenfolge des Eingangs der Anträge vergeben hatte. Dabei gingen die meisten internationalen und alle türkischen Medien leer aus. Acht der zehn mutmaßlichen NSU-Opfer hatten türkische Wurzeln.

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Angesichts knapper Staatskassen schnallt auch US-Präsident Barack Obama den Gürtel enger. Aus dem Weißen Haus hieß es, Obama werde auf fünf Prozent seines jährlichen Gehalts von 400.000 Dollar (311.000 Euro) verzichten. Das Präsidentengehalt ist in den USA gesetzlich festgelegt und kann nicht geändert werden. Obama werde aber freiwillig fünf Prozent zurückgeben, sagte ein Regierungsvertreter. Mit der Gehaltskürzung will sich der Präsident solidarisch zeigen mit den Staatsangestellten, die wegen der im März in Kraft getretenen Sparmaßnahmen in den Zwangsurlaub geschickt wurden. Bis September muss die US-Regierung quer durch alle Ressorts 85 Milliarden Dollar einsparen.

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Eine anonyme Quelle hat internationalen Medien nach Angaben der "Süddeutschen Zeitung" (SZ) und des Norddeutschen Rundfunks (NDR) einen riesigen Datensatz über geheime Geschäfte in Steueroasen zugänglich gemacht. Wie beide Medien berichten, finden sich in den Unterlagen auch hunderte deutsche Fälle. Bislang vertrauliche Dateien belegten, auf welchen geheimen Wegen Reiche und Kriminelle Briefkastenfirmen und sogenannte Trusts nutzten, um große Vermögen zu verstecken und zweifelhafte Geschäfte zu verschleiern, hieß es. Von diesem Donnerstag an präsentierten Medien aus insgesamt 46 Ländern erste Ergebnisse der Daten-Analysen. In Deutschland seien sie exklusiv der SZ und dem NDR zur Verfügung gestellt worden. Die Datenmenge aus insgesamt zehn Steueroasen umfasse 260 Gigabyte, es handele sich um 2,5 Millionen Dokumente. 130.000 Personen aus mehr als 170 Ländern würden in den Unterlagen aufgelistet.

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Bei Zusammenstößen mit israelischen Soldaten im Westjordanland ist ein 17 Jahre alter Palästinenser getötet worden. Augenzeugen sagten, die Soldaten hätten das Feuer eröffnet, als sie an einem Checkpoint nahe der Stadt Tulkarem von Jugendlichen mit Steinen beworfen wurden. Sanitäter im örtlichen Krankenhaus erklärten, ein weiterer Palästinenser sei mit Schusswunden eingeliefert worden. In der Region war es am Mittwoch wiederholt zu Auseinandersetzungen gekommen. Auslöser ist der Tod eines krebskranken palästinensischen Häftlings in einem israelischen Hospital.

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In Argentinien sind bei Überschwemmungen mindestens 54 Menschen ums Leben gekommen. In La Plata, 60 Kilometer südlich von Buenos Aires, starben nach Angaben der Behörden mindestens 46 Menschen. In der Hauptstadt Buenos Aires waren bereits am Vortag acht Menschen umgekommen. Rund eine Million Einwohner waren zeitweilig ohne Strom. In La Plata wurden mehr als 3000 Menschen in Sicherheit gebracht. Der Meteorologische Dienst hat weitere Regenfälle von bis zu 100 Litern pro Quadratmeter in der Provinz Buenos Aires angekündigt. Ein Vertreter des Weltklimarats IPCC erklärte, in Buenos Aires herrsche infolge des Klimawandels zunehmend Tropenklima.

 

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