Marschieren gegen Hass und Antisemitismus

Im Januar 1945 ließen die Nazis tausende Juden in so genannten Todesmärschen zu Fuß von Auschwitz nach Birkenau laufen. Heute gehen diese Strecke jedes Jahr viele Menschen – als Marsch gegen Hass und Vorurteile.‎

In den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs wurden tausende Juden aus dem Konzentrationslager Auschwitz getrieben. Sie mussten drei Kilometer zu Fuß nach Birkenau gehen. Die Nazis töteten sie dort systematisch. Schon auf dem Weg starben viele an Kälte und Erschöpfung.

In Gedenken daran treffen sich jedes Jahr tausende Menschen, um diesen Weg zusammen zu gehen. Diesen Marsch nennen sie den "Marsch der Lebenden". Der Name soll den Gegensatz zu den mörderischen Märschen von damals verdeutlichen. Denn die Botschaft lautet heute: die Gründe für Hass und Vorurteile erkennen und bekämpfen.

Im April 1988 wurde der erste Marsch organisiert. Seitdem nehmen jedes Jahr am israelischen Holocaust-Gedenktag viele Schulklassen und Gruppen aus aller Welt an ihm teil. Der jüdische Lehrer Avi Ehrlich aus Berlin weiß, was das Besondere an diesem Marsch ist: "Auf einmal marschieren wirklich alle zusammen und es gibt Kontakt zwischen Gruppen aus Ländern, die sonst unheimlich weit voneinander entfernt sind", sagt er.

Auch viele Nichtjuden gehen mit. Die 18-jährige Christina Brinkmann erhofft sich dort Gespräche mit Zeitzeugen und Jugendlichen. Sie arbeitet als Freiwillige in der Gedenkstätte Auschwitz. Für sie ist der Marsch mehr als nur ein Gedenken. Sie sagt: "Er hat auch einen starken Bezug zu unserer heutigen Welt und eine klare Botschaft gegen Menschenrechtsverletzungen und Rassismus."

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