Sind die Banken Opfer der Finanzkrise? Liegen die Rentner den jungen Leuten auf der Tasche? Mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigte sich die Jury, die das "Unwort des Jahres 2008" wählte.

Das Unwort des Jahres 2008 lautet: "Notleidende Banken". Diese Entscheidung wird damit begründet, dass das Wort nicht wirklich der Realität entspricht. Unter der Finanzkrise würden am meisten die Steuerzahler leiden und nicht die Banken. Diese hätten die Krise selbst verursacht, meint Jury-Mitglied Horst Dieter Schlosser.

Die Jury, die die Entscheidung über das "Unwort des Jahres" und weitere "Unwörter" trifft, besteht aus sechs Sprachexperten. Im Jahr 2008 musste die Jury aus 2117 Vorschlägen wählen. Neben den "notleidenden Banken" wurde auch eine andere Sprachschöpfung besonders oft genannt: der "Nacktscanner".

Auf Platz zwei landete "Rentnerdemokratie". Hier kritisierte die Jury, dass der frühere Bundespräsident Roman Herzog mit dem Begriff das Schreckbild eines Staates gemalt hat, in dem die Alten die Jungen ausplündern. Ein "bedenkliches Verständnis der Grundrechte" meint der Wissenschaftler Rainer Wendt.

Das "Unwort des Jahres" wurde 1991 zum ersten Mal gewählt. Seitdem können jedes Jahr Bürgerinnen und Bürger Wörter oder Formulierungen nennen, die ihnen besonders negativ aufgefallen sind. Gesucht werden Worte oder Begriffe, die die Wirklichkeit verdrehen oder gar die Menschenwürde verletzen.

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